Beziehungsstress was tun? Wir haben die 5 häufigsten Stressbewältigungs­­strategien miteinander verglichen & bewertet. Sieger ist jedoch eine Strategie, die leider keiner kennt.

Abstract | Kurze Inhaltsangabe

Beziehungsstress nachhaltig zu überwinden und in der Zukunft gänzlich zu vermeiden ist ein recht schwieriges Unterfangen. Tipps, Tricks und Ratgeber zum Thema „Beziehungs­stress vermeiden“ gibt es zwar an jeder Ecke, aber ob sie wirklich praktikabel und zielführend sind? Wir sind dieser Frage nachgegangen und haben exakt jene 5 Stressbewältigungs­­strategien untersucht, welche online wie offline von jedermann empfohlen werden. Unser Urteil? Es fällt nicht gerade positiv aus: Alle hier untersuchten Stressbewältigungsstrategien wirken nur reaktiv, nachgelagert, lindernd und abschwächend auf bereits bestehenden Beziehungsstress. Den Beziehungsstress vermeiden und gänzlich ausschließen können diese Strategien jedoch nicht.

Hoffnung für ein stressfreies Beziehungs­leben gibt es dennoch. Zusammen mit Ihnen wollen wir die 16 häufigsten Gründe für Beziehungsstress reflektieren und über die jeweiligen Lösungsmöglichkeiten sprechen. Anschließenden präsentieren wir Ihnen den einzig möglichen Weg, um Stress in der Beziehung und im Leben vollständig auszuradieren. Am Ende dieses Beitrags sollte Ihnen die Frage „Beziehungsstress was tun?“ kein großartiges Kopfzerbrechen mehr machen.

Vorwort

Mit ein wenig Abstand betrachtet ist Stress ein recht erstaunliches Phänomen. Tatsächlich existiert weltweit kaum ein anderer Gefühlszustand, über welchen ausnahmslos jeder Erdbewohner behauptet, zu viel von ihm zu besitzen. Die Aussagen auf die man an jedem Ort der Welt stößt? Es sind immer die gleichen: Zu viel Stress im Beruf. Zu viel Stress in der Beziehung. Zu viel Stress im Alltag. Zu viel Stress in der Freizeit. Es scheint mitunter fast so, als wäre Stress zu einem unabwendbaren und kollektiven Schicksal der gesamten Menschheit mutiert. Ob das der Fall ist? Zumindest entspricht es der traurigen Wahrheit, dass bereits ab der Schulzeit Stress zu unserem Leben dazugehört und von da an unser ständiger Wegbegleiter bleibt.

Was wir sonst über Stress und seine Ableger, wie beispielsweise den Beziehungsstress, wissen? Tatsächlich gar nicht mal so viel. Wir wissen zwar, dass Stress uns nicht guttut, unsere Gesundheit belastet und für den Zerfall unserer Beziehungen und Ehen verantwortlich sein kann. Wie Stress aber wirklich entsteht und was wir effektiv dagegen tun können, darüber sind wir nicht gerade gut informiert. Wieso wir so wenig über Stress und vor allem über den Beziehungsstress wissen? Einfach ausgedrückt: Es herrscht eine gewisse Resignation und Frustration gegenüber diesen beiden Themen.

Der gelebte Konsens in unsere Gesellschaft bezüglich Stressbewältigung und vor allem hinsichtlich der Frage: Was tun bei Beziehungsstress? Leider ist dieser Konsens in fünf Wörtern zusammengefasst: Aushalten. Weitermachen. Ablenken. Runterschlucken. Ignorieren. Woher diese innere Haltung, ja fast schon Ablehnung, gegenüber der Stressbewältigung resultiert? Sie wissen es selbst am besten. Die allermeisten der inflationär propagierten Stressbewältigungs­strategien sind recht oberflächlich und somit für die Praxis nicht geeignet. Was zwar wissenschaftlich, logisch und vernünftig klingt, lässt sich im realen Beziehungsstreit nicht richtig umsetzen.

Die Folgen unserer fehlenden Stress­bewältigungs­kompetenz? Sie sind gravierend. Langanhaltender Beziehungs­stress unterspült jeden Beziehungsfelsen, zerstört die emotionale, seelische und körperliche Verbindung, zerfrisst die Partnerschaft und Ehe. Am Ende steht das tragische Beziehungsaus, die plötzliche Trennung, die schmerzhafte Scheidung. Wieder einmal. Für viele ist es bereits die zweite oder gar dritte Ehe, welche aufgrund von Beziehungsstress ein tragisches und abruptes Ende findet.

Ziel und Inhalt dieses Beitrags

Ob es einen Ausweg aus diesem Dilemma gibt? Was man konkret tun kann, um den Beziehungsstress zu vermeiden und mit welchen Tipps man den Beziehungsstreit erst gar nicht aufflammen lässt? Genau diesen und vielen weiteren Fragen, gehen wir in diesem Beitrag nach. Wir gehen dem Beziehungsstress auf den Grund. Identifizieren die Mechanismen hinter Stress. Bieten Ihnen einen breiten Überblick über die typischen Stressbewältigungsstrategien und geben für jede Strategie eine Bewertung, Einschätzung und Empfehlung ab.

Das allerwichtigste was wir Ihnen aber an die Hand geben werden, ist exakt jene Stressbewältigungsstrategie, die wirklich funktioniert. Ob das ein wenig zu viel versprochen ist? Nein, um Beziehungsstress zu vermeiden, gibt es nämlich nur einen einzigen Weg. Exakt diesen Weg werden wir hier vorstellen. Und der ganze Rest? Nun, alles andere was Sie jemals über Stressbewältigungsstrategien im Bezieh­ungs­leben gelesen und gehört haben, können und sollten Sie hintenanstellen. Wir können Ihnen auch ganz genau erklären weshalb Sie das sollten. Alle typischen Stressbewältigungsstrategien wirken lindernd, dämpfend, korrektiv und abschwächend. Verhindern können diese Strategien die Entstehung von Stress und Beziehungsstress jedoch nicht.

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Inhaltsverzeichnis

1. Was ist Stress?

Die Frage, was Stress ist, scheint auf den ersten Blick nur höchst individuell beantwortbar zu sein. Ein Beispiel: Für den einen stellt bereits die Fahrt mit einem Leihauto durch eine unbekannte, große Stadt eine riesige Stresssituation dar. Ein anderer fühlt sich gestresst, wenn er auf der Autobahn aufgrund von langsameren Verkehrsteilnehmern keine 200km/h fahren kann, obwohl er es aufgrund der Richtgeschwindigkeit dürfte. Auf den ersten Blick scheint es also so, dass Stress von jedem anders wahrgenommen bzw. interpretiert wird. Doch stimmt das wirklich? Gibt es vielleicht eine Gemeinsamkeit zwischen dem Stresserlebnis eines Schülers und dem Stresserlebnis eines Piloten während eines Landeanflugs? Und wie sieht es konkret mit dem Beziehungsstress aus? Diese Fragen möchten wir in den nächsten Abschnitten näher beleuchten.

1.1 Definition von Stress und Beziehungsstress

Definition von Stress, Beziehungsstress. Mindmap.

Eine einheitliche und offizielle Definition von Stress? Die gab und gibt es leider nicht. Wird es wahrscheinlich auch niemals geben. Die erste offizielle Definition stammt aus der Medizin. Hier wurde Stress erstmalig aus Auslöser von psychischen und physischen Krankheiten identifiziert und erwähnt. Ein wenig später wird Stress als eine weitere menschliche Reaktion auf externe Ereignisse verstanden. Ähnlich wie lachen oder weinen.

Wer tiefer in dieses Themengebiet der Definition einsteigt und in der wissenschaftlichen Literatur nach Antworten sucht, findet vieles jedoch wenig Konkretes. Es bleibt bei oberflächlichen Umschreibungen und schematischen Einteilungen. Beispielsweise kann man zwischen negativen Stress (distress) und positiven, aktivierenden Stress (eustress) unterscheiden. Während distress zu Depressionen und Niedergeschlagenheit führen kann, ist eustress wichtig für die Leistungsfähigkeit. Im Prinzip ist das keine Raketenwissenschaft. Jeder kann erahnen, wie sehr die Leistungsbereitschaft in der Schule abnehmen würde, wenn es keine Tests, Klassenarbeiten, Noten und Zeugnisse geben würde. Gleiches gilt für die Arbeit. Ohne Zieltermin gibt es wenig Fortschritt. Gänzlich ohne Stress verfallen wir eben recht schnell in eine gewisse Antriebslosigkeit und Passivität. Ein Effekt, der übrigens die Bewohner:innen von Alten- und Pflegeheimen sehr hart trifft. Leider wird hier immer noch zu oft davon ausgegangen, dass das Unterhaltungsangebot und die Konsummöglichkeiten ausgebaut werden müssten. Tatsächlich wäre man besser darin beraten den Bewohner:innen mehr interessantere Aufgaben und verantwortliche Tätigkeiten zusprechen, um eine höhere Zufriedenheit zu erreichen.

Förderlich für das Verständnis, sind diese oberflächlichen Umschreibungen, Stress-Ein-Kategorisierungen und Beispiele leider alle nicht. Deswegen möchten wir an dieser Stelle eine recht gelungene Interpretation von Stress mit Ihnen teilen.

Goldene Waage im Ungleichgewicht.

Stress entsteht immer dann,
wenn ein inneres Ungleichgewicht zwischen Haben und Wollen existiert.

Die gleiche Botschaft nochmal anders formuliert:

Mann ertrinkt an seinen eigenen Erwartungen.

Stress entsteht durch ein Ungleichgewicht,
zwischen dem was man will und dem was man kann bzw. glaubt zu können.

In welche Richtung dieses Ungleichgewicht besteht ist dabei vollkommen egal. Stress kann durch Überforderung wie auch durch Unterforderung ausgelöst werden. Im ersten Fall fühlt man sich den Anforderungen nicht gewachsen und den Erwartungen schutzlos ausgeliefert. Im zweiten Fall führt die Einschränkung des eigenen Potenzials zu Verärgerung, Frust und Stress.

Was vor diesem Hintergrund unter Beziehungsstress zu verstehen ist? Im ersten Ansatz folgendes:

Tauziehen Symbolbild

Beziehungsstress entsteht immer dann,
wenn ein Ungleichgewicht zwischen den Partnern existiert;
oder die Partner etwas Unterschiedliches wollen aber nicht erhalten.

Wie es zu diesem Ungleichgewicht zwischen Partnern und Eheleuten kommen kann? In Kapitel 2 werden wir sehr intensiv darauf eingehen. So viel möchten wir Ihnen an dieser Stelle aber schon mal verraten: In vielen Fällen entsteht der Beziehungsstress durch Stress, welchen die Beteiligten von außen mit in die Beziehung hineinnehmen. Notieren Sie sich mal folgenden Satz: Paarexterner Stress führt viel zu häufig zu paarinternen Konflikten.

1.2 Gemeinsamkeiten von Stresserlebnissen

Gestresster Mann im Haushalt mit Kleinkindern.

Zieht man die oben aufgezeigte Definition zu Rande, ist es eindeutig, dass jeder Mensch und auch viele andere Lebewesen Stress verspüren können. Ausschlaggebend für ein potenzielles Stresserlebnis ist nämlich nicht die Situation als solches, sondern die Diskrepanz, die Abweichung zwischen dem was man von sich selbst oder von anderen erwartet und dem was man erreicht oder von anderen erhält.

Wie sich das im Alltag zeigt? Schüler:innen die in der Schule mit einem Überraschungstest konfrontiert werden, erleiden den gleichen Stress, wie Piloten / Pilotinnen, welche bei böigem Wind zur Landung ansetzen müssen. Auch ein Baby kann diesen Stress verspüren. Dann wenn beispielsweise der Shoppi bereits leergetrunken ist, aber das Durstgefühl noch weiter anhält. Wie man diesen Zusammenhang auf den Punkt bringen könnte? Vielleicht so:

Vor dem Gesetz – des Stresses – ist jeder Mensch gleich.

1.3 Eine weitere Wahrheit über Stress

Mann ist stressfrei im freien Fall.

Unser persönliches Stresserlebnis hängt sehr stark davon ab, wie wir das Ungleichgewicht zwischen Wollen und Haben interpretieren. Neben der realen Abweichung als solches, gibt es also noch eine zweite Ebene. Die Ebene der Bewertung und Interpretation der Situation. Anders formuliert: Mit welchem Stressniveau wir auf eine Abweichung zwischen Wollen und Haben reagieren, hängt insbesondere davon ab, wie wir die Situation in diesem Augenblick bewerten und interpretieren. Und diese Bewertung und Interpretation hängt wiederrum davon ab, wie unser aktuelles Befinden ist, welche Erfahrung wir mit einer solchen Situation haben und wie belastbar wir gerade sind.

Vor diesem Hintergrund ist Stress ein subjektives Erlebnis, das gleichzeitig eine einheitliche Außenwirkung hat. Klingt kompliziert? Ist es gar nicht: Ziehen Sie hier einfach den Vergleich zum menschlichen Lachen und Weinen. Wir alle lachen und weinen über unterschiedliche Dinge (subjektives Erlebnis). Die hochgezogenen Mundwinkel oder die herunterkullernden Tränen (einheitliche Außenwirkung) können aber nicht verraten, worüber wir lachen oder weinen.

2. Beziehungsstress wegen …! 16 Gründe.

Beziehungsprobleme. Ehekrise. Paar streitet sich.

Die Gründe und Ursachen für Beziehungsstress? Sie sind vielzählig und höchst verschieden. Jedes Paar kämpft an einer anderen Beziehungsfront. Nicht nur ab und zu, sondern immer öfters. Für manche werden die beziehungsinternen Diskussionen und Auseinandersetzungen zum traurigen Dauerzustand. Für einige bedeutet sie irgendwann das Beziehungsaus oder gar das Ende einer langen Ehe. Weshalb welche Faktoren Beziehungsstress auslösen können? Diese Frage werden wir hier beantworten.

Ein Wunsch bevor wir loslegen: Probieren Sie sich mal an dem Versuch, hinter all den Ursachen und Gründen für Stress in Beziehungen ein einheitliches Muster zu erkennen. Schaffen Sie es, alles auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen? Notieren Sie sich mal Ihre Einfälle und behalten Sie diese Gedanken im Hinterkopf bis wir zu Kapitel 4 kommen. Dort „lüften“ wir nämlich das Geheimnis von Stress und erklären Ihnen wie Sie ein stressfreies bzw. stressfreieres Leben führen können. Und: Keine Angst, Stress zu vermeiden ist keine Raketenwissenschaft, sondern ziemlich einfach, wenn man weiß wie.

2.1 Beziehungsstress wegen Alkohol

Betrunkener Mann umarmt eine große Bierflasche.
Am Dienstagmorgen mit Sekt auf den Jahrestag anstoßen. Am Donnerstagabend ein kleines Feierabendbier. Am Sonntagabend ein Gläschen Wein. Hier und dort zum Nachtisch eine mit Schnaps gefüllte Praline. Alkohol ist für die meisten Menschen keine große Sache. Er gehört eben irgendwie dazu. Nicht täglich. Aber in regelmäßigen Abständen. Spätestens am Wochenende ist es wieder soweit. Für die Einen bereits am Samstagabend im Club, für die Anderen zum Frühschoppen am Sonntagmorgen. Der restliche Alkoholkonsum richtet sich nach den Jahreszeiten und Festen: Fasnet. Frühlingsfeste. Sommerfeste. Festivals. Weinfeste. Oktoberfeste. Adventsmärke. Weihnachtsfeiern. Silvester. Repeat. So kommen wir im Jahr auf einen Pro-Kopf-Konsum an alkoholischen Getränken von durchschnittlich 131,1 Liter (10,5 Liter reiner Alkohol). Dass ein solcher, fest in der Gesellschaft etablierter Rhythmus verantwortlich für Beziehungsstress sein soll? Leider ja. Leider entspricht es der Wahrheit, dass unser gelebter Umgang mit Alkohol irgendwann zu Beziehungsstress führt. Wie etwas zu Stress führen kann, was doch jeder tut? Indem dass es jeder zu einem anderen Zeitpunkt tut. Lassen Sie uns das näher ergründen. Der Alkoholkonsum wird grundsätzlich mit der Abgabe von Verantwortung und der Entbindung von Pflichten gleichgesetzt. Wer trinkt kann sich nicht mehr um die Kinder kümmern, fällt als Helfer:in in Notsituationen aus, ist in seiner Mobilität eingeschränkt und kann auch sonst keinen effektiven Mehrwert für den Alltag leisten. Kurz gesagt: Alkoholkonsum kommt einem Nicht-Erreichbar-Sein, einem Flugmodus, einem Kurzurlaub gleich. Wer trinkt hat erstmal Pause vom Leben. Wenn sich nun beide Partner gemeinsam für den Flugmodus, für eine Pause vom Leben entscheiden, ist das recht unproblematisch. Es ist mit einem gemeinsamen Kinobesuch oder dem gemeinsamen Verweilen in der Sauna vergleichbar. „Wir sind dann mal weg.“ hat nicht das Potenzial für Beziehungsstress. Problematisch wird es erst dann, wenn sich einer von beiden für eine Pause abkapselt und alle Verpflichtungen und Aufgaben plötzlich an dem anderen hängen bleiben. Klassisches Beispiel: Der Vater trinkt zu Feierabend 3 Bier und kann die Tochter nun nicht mehr vom Flughafen abholen, weil der Zug nach Hause ausgefallen ist. Entweder muss nun die Mutter ihre Spätschicht ausfallen lassen oder die Tochter muss auf ein teures Taxi oder den langsamen Bus umsteigen. Auch wenn es am Ende nur 10km sind, über die man diskutiert, der Konsum von Alkohol hat in diesem Fall zu Stress geführt.

Es gibt noch viele weitere Gründe weswegen Alkoholkonsum Beziehungsstress verursacht. Immer ist es aber nicht der Alkohol als solches, sondern die Tatsache wie sich die Person unter Alkoholeinfluss verändert hat: Die Person kann aggressiver, verletzlicher, sichelnder, uneinsichtiger, sturer, müder, langweiliger, vergesslicher, tollpatschiger und risikoreicher werden. Diese Wesens­veränderungen können die Anforderungen und Wünsche des Partners kurzfristig nicht mehr erfüllen. Ein Ungleichgewicht zwischen Wollen und Haben stellt sich ein, Stress ist geboren.

2.2 Beziehungsstress wegen Rauchen

Mann raucht eine große Zigarette.

Weshalb es unvermeidlich zum Beziehungsstress kommt, wenn einer der Partner raucht? Nicht aufgrund der bestehenden Sucht oder aus gesundheitlichen Aspekten. Wäre dies tatsächlich der Fall würde auch der Verzehr von Schokolade, Gummibärchen und Kaffee zu Beziehungsstress führen. Tun diese wohltuenden und gleichermaßen gesundheitsbelastende Konsumgüter jedoch nicht. Der Grund ist ein anderer. Während die Zucker- und Koffeinsucht geruchlos und aufwandsneutral gestillt werden kann, wirkt sich die Nikotinsucht belästigend auf das engere Umfeld aus. Der penetrante Zigarettengeruch setzt sich überall ab: In den Haaren, auf der Kleidung, auf den Polstern. Ob Raucher:innen oder Nichtraucher:innen, jeder weiß wie die Bettwäsche am nächsten Morgen riecht, wenn man sich in der zurückliegenden Nacht zu lange im Raucherbereich des Clubs aufgehalten hat. Nun ist das alles nichts neues für Sie und Sie erhoffen sich hier eher konkrete Lösungsvorschläge, wie die Beschreibung des Problems. Nun, die richtige Lösung zu diesem Problem kennen Sie leider auch schon. Das Rauchen aufzuhören, wäre der beste aber auch schwierigste Weg. Alternativen gibt es kaum. Sie könnten es mit Zigaretten versuchen, die nicht mehr so stark riechen (hier kommen immer wieder neue Produkte auf den Markt). Sie könnten Ihre Nikotinsucht auch durch andere Präparate stillen. Oder aber Sie müssen mehr Aufwand betreiben, damit sich Ihr Partner / Ihre Partnerin durch den Geruch nicht belästigt fühlt. Beispielsweise könnten Sie zum Rauchen immer einen kurzen Spaziergang machen und nicht mehr auf dem Balkon verweilen. Sie könnten Ihre Haare kürzer tragen oder für die heimische Raucherpause ein anderes T-Shirt anziehen.

2.3 Beziehungsstress wegen Eifersucht

Mann sitzt verwirrt auf Boden.
Weshalb Eifersucht Stress in der Beziehung auslösen kann, müssen wir hier gar nicht lang erklären. Wer eifersüchtig ist, beginnt den Partner zu kontrollieren, zu überwachen, zu testen und schlussendlich „einzusperren“. Irgendwann wird die Vertrauensfrage gestellt „Vertraust du mir jetzt gar nicht mehr? Wenn nicht, dann müssen wir Schluss machen.“ Derartig mit dem Beziehungsaus konfrontiert, kehrt für zwei Wochen Ruhe ein. Danach gewinnen die kritischen Kontrollfragen erneut die Oberhand. Um diesen Stress zu vermeiden, gibt es logischerweise nur eine Möglichkeit: Man muss die Eifersucht aus seinem Leben verbannen, doch dieses Vorhaben ist leider gar nicht mal so leicht. Wie es Ihnen gelingt? Ein möglicher Weg besteht darin, sich der Eifersucht über ein besseres Verständnis anzunähern. Versuchen Sie sich die Fragen zu beantworten: Was ist Eifersucht? Weshalb bin ich eifersüchtig? Unsere Antwort darauf? Es ist diese hier: Eifersucht entsteht hauptsächlich durch die Angst etwas verlieren zu können. Dabei spielt es gar keine Rolle, wie wahrscheinlich es ist, dass dieser Verlust eintritt. Angst ist eine innere Entscheidung, die man für sich selbst trifft. Leider auch in diesem Fall. Wie Sie mit dieser Erkenntnis die Eifersucht loswerden? Versuchen Sie sehr genau darauf zu achten, was tatsächlich wahr ist und was sich in Ihrem Kopf abspielt. Zwingen Sie sich zu mehr Objektivität, zu mehr Sachlichkeit. Ihnen fallen sicher viele Filmszenen und Bilder zum Begriff „Unbefangenheit“ ein. An dieser Unbefangenheit, Unvoreinge­nommenheit und Vorurteillosigkeit gegen­über Ihrem Partner / Ihrer Partnerin müssen Sie arbeiten. Sehen Sie wieder mehr den Menschen in Ihrem Partner / Ihrer Partnerin und kehren Sie zu der Überzeugung zurück, dass Ihr Partner / Ihre Partnerin ein guter Mensch ist und Ihnen nichts Böses will. Beziehungsstress wegen Eifersucht muss nicht Ihr Schicksal sein!

2.4 Beziehungsstress wegen Arbeit

Mann am Arbeitsplatz mit Papier in der Hand.

Die Arbeitswelt in der wir schon immer notgedrungene Mitglieder sind, ist leider meisterhaft darin, Beziehungsstress zu verursachen. Bedauerlicherweise existieren zwischen Privat- und Berufsleben gleich zwei riesige Einfallstore, durch die Stress ungehindert in die Beziehung sickern kann.

Das erste Einfallstor öffnet sich immer dann, wenn es auf der Arbeit doch mal wieder länger dauert. Lange Arbeitszeiten führen (fast) immer zu Beziehungsstress. Wer bis spät abends im Büro arbeitet, kann nicht mithelfen die Kinder zu versorgen, ist nicht da um die Einkäufe reinzutragen und liefert auch keinen Beitrag zur Abarbeitung der im Haushalt täglich anfallenden Aufgaben: Staubsaugen, Wischen, Wäsche waschen, Bügeln, Müll rausbringen, Fenster putzen, Blumen gießen, Abendessen kochen. Das Ungleichgewicht das hier entstehen kann? Es ist riesig.

Das zweite Einfallstor? Man nimmt den Stress und den Frust von der Arbeit, mit nach Hause in die eigenen vier Wände. Wie sich das widerspiegelt? Es ist ganz verschieden. Die einen behandeln den eigenen Partner / die eigene Partnerin exakt so, wie sie an diesem Tag eben selbst vom Chef / von der Chefin, den Arbeitskollegen / Arbeitskolleginnen oder den Kunden / den Kundinnen behandelt wurden. Manch andere ziehen sich zurück, setzen sich genervt und beleidigt vor den TV und trinken ein Bier nach dem anderen. Die Chance, dass hier ein Ungleichgewicht in der Beziehung entsteht? Sie liegt bei 100%.

Ein Ausweg? Sie kennen die Antwort bereits: Machen Sie pünktlich um 16:00Uhr Feierabend. Lassen Sie den Stress auf der Arbeit. Die Gretchenfrage ist wie immer WIE? Welchen Rat wir an dieser Stelle für Sie haben? Es sind gleich zwei.

Unser erster Rat um Beziehungsstress wegen Arbeit zu vermeiden

Mann am Abeitsplatz mit Burnout.

Sie müssen (endlich) verstehen, dass die Arbeitswelt ein Ort ist, an dem Sie niemals fertig werden können. Ganz egal ob Sie 10h, 15h oder 24h pro Tag im Büro wären, Sie werden niemals all Ihre Aufgaben abarbeiten können. Schauen Sie ganz genau hin. Egal was Sie anfassen oder abarbeiten, für jede erledigte Aufgabe rücken zwei neue Arbeitspakete nach. Sie befinden sich in einer exponentiell ansteigenden Arbeitskurve, deren Verlauf von niemanden unterbrochen werden kann, außer von Ihnen. Niemand sonst wird dieses Stoppschild für Sie einführen. Weder Ihr Chef / Ihre Chefin. Noch Ihre Arbeitskollegen / Ihre Arbeitskolleginnen. Und ganz besonders nicht Ihre Kunden / Kundinnen. Bei Ihnen muss ein Umdenken stattfinden. Aktuell gehen Sie zur Arbeit, sichten Ihre Arbeitspakete und versuchen so lange zu bleiben, bis Sie möglichst viele davon abgearbeitet haben, da morgen schon wieder neue Arbeitspakete hereinkommen werden. Ihre neue Einstellung muss folgende sein: Für Ihren Job haben Sie täglich 7 oder 8 Stunden Zeit. In dieser Zeit müssen Sie Ihr Bestmögliches tun, um die größten Feuer zu löschen. Wie viel Feuer Sie nach diesen 7 oder 8 Stunden löschen konnten und wie viele noch gelöscht werden müssen? Das muss Ihnen egal sein. Darf Sie nicht länger belasten. Sie sind nicht dafür da, die Personalprobleme Ihrer Firma zu lösen. Es ist Ihre eigene Firma? Dann stellen Sie jemand ein, der Sie in wichtigen Angelegenheiten vertritt. Wenn eine Person nicht reicht, dann eben eine zweite oder dritte. Ziehen Sie hier gerne den Vergleich zu einem Fußballspiel. Was denken Sie, wie lange die Mannschaften gegeneinander spielen würden, wenn jede Mannschaft das Arbeitspaket „Spiel gewinnen“ abarbeiten möchte? Das Spiel würde endlos gehen, wäre nie zu Ende. Es hat einen Grund, weshalb es 2x 45min sind. Könnten Sie sich ein Fußballspiel vorstellen, dass 10 Stunden geht? Sicherlich nicht. Dann interpretieren Sie Ihre 7 Stunden als die 90min. Danach ist Schluss. Ganz egal, ob Sie im Rückstand sind. Abpfiff ist Abpfiff. Wenn Sie heute verloren haben, dann ist das halt so. Morgen ist ein neuer Tag, ein neues Spiel.  

Unser zweiter Rat um Beziehungsstress wegen Arbeit zu vermeiden

Mann und Frau hören Podcast.

Unser zweiter Rat: Um den Stress auf der Arbeit zu lassen, sollten Sie den Heimweg zum Abschalten nützen. Am besten gelingt das durch körperliche Betätigung: Nach Hause laufen, joggen oder biken. Noch besser ist es, wenn Sie sich mit Ihrem Partner / Ihrer Partnerin zu einer körperlichen Betätigung verabreden.

  • Nach Feierabend direkt in das Strandbad gehen und ein wenig schwimmen.
  • Nach Feierabend in das Fitnessstudio, Hallenbad oder Volleyballtraining gehen.

Zu aufwendig? Ja da geben wir Ihnen recht. Das sind Lösungen für einzelne Tage und nicht für ein 40-jähriges Arbeitsleben. Entscheidend ist, dass Sie nach Feierabend für gedankliche Abwechslung sorgen. Nach unserer Erfahrung schaffen Sie das am allerbesten über die mittlerweile vielzähligen und überall zugänglichen Podcasts und Hörbücher. Bereits 20 Minuten reichen aus, um in eine völlig andere Welt einzutauchen oder sich akustisch unterhalten zu lassen. Ihr Handy haben Sie sowieso immer dabei. Die benötigte Datenmenge ist gering und Kopfhörer lassen sich auch schnell besorgen. Fertig ist Ihre Stressabbaumaßnahme, die Sie auf dem Heimweg nutzen können, ganz egal ob Sie mit dem Auto, dem Bus oder der S-Bahn fahren.

2.5 Beziehungsstress wegen Haushalt

Beziehungsstress wegen Haushalt.

„Der Mann bringt das Geld nach Hause. Die Frau gehört in die Küche und kümmert sich um den Haushalt.“ Haben sich zwei Menschen gefunden, welche diese alte und überholte Lebenseinstellung voll und ganz vertreten, gibt es im Alltag wenig Reibungspunkte. Problematisch wird es immer dann, wenn der Mann in der Überzeugung lebt, sich nicht um den Haushalt kümmern zu müssen, die Frau das aber nicht so sieht. Unser Rat an dieser Stelle? Er ist ziemlich eindeutig: Kümmern Sie sich um den Haushalt. Ganz egal wie viel Geld Sie nach Hause bringen, das entbindet Sie nicht von den täglich anfallenden Arbeiten des Lebens. Es gehört zum Leben dazu, dass man aufräumt, Wäsche aufhängt und den Abwasch erledigt. Dafür sollten Sie sich nicht zu fein und nicht zu stolz sein. Und: Wenn Sie sich daran gar nicht beteiligen wollen, dann ist es nicht in Ordnung, diese Aufgabe Ihrer Frau zu überlassen. In dem Fall sollten Sie sich um eine professionelle Haushaltshilfe kümmern.

2.6 Beziehungsstress wegen Facebook & Instagram

Mann süchtig nach Handy, Facebook und Chatten.

Weshalb Plattformen, wie Facebook und Instagram für Stress in der Beziehung sorgen können, ist recht schnell zusammengefasst:

  • Facebook und Instagram sind echte Zeitfresser. Wer über genug Akku und gutes WLAN verfügt, verliert sich sehr schnell für mehrere Stunden täglich im ewigen Scrolling. Zeit die für die Beziehung und für alle anderen Verpflichtungen fehlt.
  • Facebook und Instagram beeinflussen unsere Vorstellung von Schönheit, Freiheit und Glück. Wer die Außenwelt nur noch durch diesen virtuellen Filter sieht, kann die eigene kleine Welt nicht mehr akzeptieren, wird unzufrieden. Die Folge? Zum einen steigen die Investitionen in das eigene Aussehen, in den eigenen Körper, in Kleidung, in Accessoires. Zum anderen wird sehr viel Zeit geopfert, um das eigene Scheinleben zur Schau zu stellen. Am Ende fehlen Zeit und Geld für die Partnerschaft und deren Zukunft.
  • Facebook und Instagram sind die kürzesten Wege zu heißen und attraktiven Männern und Frauen. Einmal ein Like zu viel und schon wird man vom Partner / von der Partnerin um eine Begründung gebeten. „Wieso gibst du dem / der ein Like!!“ Willkommen im Stress.

Unser Rat? Natürlich wissen Sie, wie sich das Problem vollumfänglich lösen lässt. Auch wenn es nicht gerade einfach ist, das Facebook- und Instagramprofil sillzulegen, es wäre die Antwort auf Ihre virtuell generierten Stressprobleme. Alternativen? Auch hier wissen Sie bereits Bescheid. Das Handy zuhause weglegen und nicht in die Hand nehmen. Eben wie früher. Erinnern Sie sich an die Zeit, in welcher Telefone fest an der Wand hingen und man an einer Drehscheibe die Zahlen drehen musste? Damals sind Sie auch nicht davor stehen geblieben und haben sich stundenlang damit beschäftigt.

2.7 Beziehungsstress wegen Schwiegereltern & Eltern

Ratlose Eltern, Schwiegereltern.

Eltern bewerten, ob die Partnerin bzw. der Partner gut für den Sohn bzw. die Tochter ist. Gegen diese Kategorisierung kann man leider rein gar nichts tun. Von diesem Urteil hängt es jedoch ab, wie harmonisch die Familienfeiern und Festtage ablaufen. Nicht nur im hier und jetzt, sondern in alle Ewigkeiten. Wie Sie zum perfekten Schwiegersohn bzw. zur perfekten Schwiegertochter werden? Dafür gibt es sicher genügend inhaltsintensive Literatur und endlich viele Ratschläge. Was wir Ihnen an dieser Stelle mit auf den Weg geben möchten ist folgendes:

  • Ihre Eltern sehen in Ihrem Partner / Ihrer Partnerin keinen adäquaten Schwiegersohn / keine adäquate Schwiegertochter: Üben Sie deswegen keinen Druck auf Ihren Partner / Ihre Partnerin aus. Verlangen Sie nicht, dass sich Ihr Patner / Ihre Partnerin verändern soll, nicht mal in Sachen Kleidung, Haarschnitt oder Wortwahl. Arbeiten Sie gleichzeitig daran Ihren Eltern, die Persönlichkeit Ihres Partners / Ihrer Partnerin zu verdeutlichen. Weißen Sie immer wieder auf die guten und verstecken Charaktereigenschaften hin.
  • Ihre (zukünftigen) Schwiegereltern sind von Ihnen nicht überzeugt? Benützen Sie Ihren Partner / Ihre Partnerin nicht als Fürsprecher:in oder Verteidiger:in. Treiben Sie auch keinen Keil zwischen Ihrem Partner / Ihrer Partnerin und dessen / deren Eltern. Begegnen Sie Ihren Schwiegereltern mit Akzeptanz. Akzeptieren Sie deren Meinung über Sie, aber haben Sie eine viel bessere Meinung über Ihre Schwiegereltern. Zeigen Sie Ihren Schwiegereltern, dass Sie sie mögen, ganz egal was sie in Ihnen sehen.

2.8 Beziehungsstress wegen Hund

Termin beim Tierarzt mit Hund.

Jedes Haustier bedeutet Arbeit und Einschränkungen. Hunde sind da keinerlei Ausnahme. Was alles getan werden muss? Die Liste ist lang: Fressen geben. Gassi gehen. Hundekot entsorgen. Spielen. Fressen geben. Fell bürsten. Erziehen. Tierarzt. Zecken entfernen. Fell von den Polstern entfernen. Häufiges Staubsaugen und Wischen. Gassi gehen. Fressen geben. Jeden Tag der gleiche Rhythmus. Jeden Tag der gleiche zeitliche Aufwand. Partner die seit Kindheitstagen mit vielzähligen Tieren aufgewachsen sind und mit diesen unter einem Dach lebten, nehmen diesen „Zusatzaufwand“ gar nicht wahr. Pärchen, die sich jedoch erstmalig einen Hund anschaffen, sind sehr schnell überfordert und dementsprechend gereizt. Unser Rat an dieser Stelle? Denken Sie mal darüber nach die ein oder andere Tätigkeit auszulagern. Gibt es Kinder in Ihrer Nachbarschaft, die sich freuen würden, einmal täglich mit dem Hund Gassi zu gehen? Oder können Sie den Hund zu einem Familienhund weiterentwickeln, der sich überall wohl fühlt und mal eine Woche in dem einen Haushalt und mal eine Woche im anderen Haushalt lebt.

2.9 Beziehungsstress in Prüfungsphase

Mann sitzt am Schreibtisch und arbeitet.

Weshalb eine anstehende Prüfung innerhalb der Beziehung Stress verursachen kann? Im Prinzip ist das recht schnell auf den Punkt gebracht: Derjenige der sich auf die Prüfung vorbereiten muss, fordert einen ruhigen und ungestörten Platz ein, um sich über mehrere Stunden hinweg konzentrieren zu können. Ebenso will diese Person aus allen anderen täglichen Verpflichtungen herausgehalten werden. Man soll ihr den Rücken freihalten und sie so wenig wie möglich während dem Lernen unterbrechen. Handelt es sich bei dieser Prüfung um eine einmalige Sache, wie es beispielsweise beim Angelschein oder Bootsführerschein der Fall ist, ist das keine große Sache. Jede Beziehung hält das durch. Kritisch wird es immer dann, wenn kein Ende in Sicht ist. Wer berufsbegleitend studiert oder nach der Arbeit den Techniker nachholt, weiß was damit gemeint ist. Die Stimmung der Prüfungsphase ist hier nicht auf einzelne Tage begrenzt, sondern legt sich wie ein dunkler Schleier über die vollständige Weiterbildungszeit, nicht selten drei, vier oder fünf Jahre. Wie lange eine Beziehung ohne echte gemeinsame Beziehungszeit auskommt? Nicht sehr lang. Bereits nach einem Monat gibt es Streit. Es folgt ein auf und ab. Irgendwann endet der Beziehungsstress in einer Beziehungskrise. Trennung. Scheidung. Dieser Verlauf ist kein Einzelfall. Unser ehrlicher Rat? Fortbildung ist wichtig, zum Lebensmittelpunkt sollte die Fortbildung jedoch nicht werden. Was das konkret heißt? Distanzieren Sie sich davon, die Fortbildung hervorragend abschließen zu wollen. Der Zeitaufwand der notwendig ist, um in jeder Prüfung die 1,0 zu erreichen ist riesig. Das hält Ihre Beziehung nicht aus. Wenn Sie Ihre Beziehung nicht riskieren wollen, dann sollten Sie sich immer auf die Note 2,5 konzentrieren. Den Zeitgewinn, den Sie von 1,0 auf 2,5 haben? 20 Stunden pro Woche! Wenn Sie auf die Note 2,5 lernen, haben Sie durchschnittlich 20 Stunden pro Woche mehr Zeit für andere Dinge, in diesem Fall für Ihre Beziehung.

2.10 Beziehungsstress wegen Urlaub

Mann und Frau Strandurlaub.

Strandurlaub vs. Kletterurlaub. Sommerurlaub vs. Winterurlaub. Tauchen vs. Shopping. Hotel vs. Camping. Kreuzfahrt vs. Roadtrip. Die Diskussionen über den nächsten Urlaub werden in jeder Beziehung oder Ehe geführt. Sind die eigenen Kinder älter als acht, bringen diese auch noch zusätzliche Wünsche und Forderungen ein. Ein Ausweg aus dieser Stresssituation? Sie müssen versuchen einen Urlaubsort zu finden, an dem jeder ein wenig seine Wünsch erfüllen kann. Und ganz wichtig: Versuchen Sie am Urlaubsort nicht die verschiedenen Aktivitäten als Familie, als Gruppe zu meistern. Wenn Ihr Mann / Ihre Frau zum Tauchen will und Sie eine Inselwanderung unternehmen möchten, dann sollte jeder seiner Vorliebe nachgehen dürfen. Es ist keine gute Lösung, wenn sie in diesem Fall erst gemeinsam Tauchen und dann gemeinsam Wandern gehen. Sorgen Sie dafür, dass sie an diesem Tag gemeinsam Frühstücken und sich nachmittags um 17Uhr wieder treffen. Dann kann jeder von seinen Erlebnissen erzählen und jeder ist mit sich selbst und dem Urlaubstag zufrieden.

2.11 Beziehungsstress beim Hausbau

Hausbau Schluesseluebergabe.
Die Vorstellungen, wie das eigene kleine Häuschen aussehen soll, tragen wir wahrscheinlich schon ab dem Alter von 18 Jahren in uns herum. Inspiriert von Film, Fernsehen und Internet erbauen wir unser gedankliches Traumhaus. Wie weit weg unser Wunsch von unseren Realisierungs­möglichkeiten ist? Manchmal sind es Lichtjahre. Konfrontiert mit der Bau­platzsuche und den Preisen für Bau­materialen steigt das Frustrationslevel. Die Abweichung zwischen Wollen und Haben ist riesig, Stress entsteht. Kommen dann noch die Wünsche und Enttäuschungen des Partners / der Partnerin hinzu, ist der Beziehungsstress perfekt. Und auch wenn bis dahin alles gut gegangen ist, spätestens auf der Baustelle kracht es und der Haussegen steht schief. Unser Rat für Neubau, Umbau oder Renovierung? Stellen Sie sich jeden Tag erneut die Frage, was Sie wirklich benötigen und weshalb Sie etwas wollen. Ein Gedanken den wir Ihnen in diesem Zusammenhang mitgeben möchten ist dieser hier: „Menschen kaufen Dinge, um Menschen zu beeindrucken, welche sie nicht mögen.“ Wer diesen Satz das erste Mal formuliert hat? Es lässt sich nicht mehr ganz nachvollziehen, im Netz kursieren unzählige Varianten und Ausformulierungen. Wichtig ist die Botschaft dahinter: Bauen Sie für Ihre eigenen Bedürfnisse oder bauen Sie für Ihren Status, für Ihr Ansehen, für den Tag an dem Sie der Welt zeigen können: „Schaut her, ich habe es geschafft, ich bin erfolgreicher und besser als ihr“. Hinterfragen Sie in jeder Entscheidung Ihrer Motivation: Weshalb benötigen Sie so viel Wohnfläche? Weshalb benötigen Sie diese riesige Küche? Kochen Sie wirklich jeden Tag für einen 10 Personen Haushalt? Schauen Sie sich mal die Küche in Ihrem Lieblingsrestaurant an, dann wissen Sie was der Unterschied zwischen einer praktischen Arbeitsküche und einer optischen Küche ist.

2.12 Beziehungsstress vor Hochzeit

Hochzeitsvorbereitungen. Ringe. Torte.

Wann im Leben alles perfekt ist? Nie. Immer gibt es irgendwas, was nicht ganz so gelaufen ist, wie man es sich vorgestellt und gewünscht hatte. Der Tag der Hochzeit? Er macht hier keine Ausnahme. Ganz im Gegenteil: Je mehr Anforderungen und Wünsche man für diesen Tag hat, desto wahrscheinlicher ist es, dass manches eben nicht klappt. Das stressverursachende Ungleichgewicht zwischen Wollen und Haben? Es kann bereits erreicht sein, wenn die Einladungskarten einen Hauch zu beige sind. Unser Rat? Konzentrieren Sie sich auf das, auf was es wirklich ankommt. Die Gespräche und den Austausch mit Ihrem Mann / Ihrer Frau und Ihren Gästen. Vergeuden Sie Ihre Energie und Ihre Zeit nicht dazu, eine perfekte Unterhaltungsschau auf die Bühne zu stellen. Sie drehen hier keinen Blockbuster und nehmen auch nicht an einem Wettbewerb teil. Erinnern Sie sich an die gute alte Schulzeit. Um wirklich die 1,0 zu schaffen, müssen Sie unverhältnismäßig viel Aufwand betreiben. Wieso sollte denn eine 2,0 für die Hochzeit nicht ausreichen? Orientieren Sie sich doch mal in folgende Richtung: Das Wetter? Hauptsache kein Regen und kein Wind. Ein paar Wolken machen doch nichts. Die Hochzeitstorte? Nichts Extravagantes. Lieber ist sie einfach zu transportieren und aufzubauen. Das Essen? Speisen die jeder kennt und jeden satt machen: Rindfleisch, Schweinelendchen, Gemüse, Kartoffelgratin, Pommes, Soße, Salat. Fertig ist das Menü, über das sich jeder freut. Fragen Sie sich immer wieder, wo Sie von der Wunschnote 1,0 auf die 2,0 abrücken können, dann haben Sie schon viel erreicht.   

2.13 Beziehungsstress wegen Kinderwunsch & Pille absetzen

Familienphoto im Bilderrahmen.

Fast jeder will im Leben einmal Kinder. Über den Zeitpunkt sind sich viele Paare jedoch nicht so sehr einig. Ein weiteres Problem? Perspektiven verändern sich: Eine Frau, die mit 27 noch eine große Familie haben wollte, kann mit 29 das Reisen, eine berufliche Karriere oder eine Selbständigkeit für sich entdecken. Gleiches gilt für den Mann. Wie Sie diesem Ungleichgewicht begegnen sollten? Achten Sie auf jene Zeiträume, in denen beide bereit für Nachwuchs wären und entscheiden Sie sich dann einfach dafür. Wie Sie diese Zeiträume finden? Nur durch das regelmäßige Gespräch. Reflektieren Sie mal, über wie viel unwichtige Themen Sie sich tagtäglich austauschen. Reduzieren Sie die Gespräche über lokal Politik, die Arbeit, das Abendessen, die Nachbarn und tauschen Sie sich über Kinderplanung aus.

2.14 Beziehungsstress in der Schwangerschaft

Paar ist schwanger.

Die Anforderungen, Wünsche und Erwartungen die eine schwangere Frau an den Vater ihres Kindes hat? Sie steigen jeden Tag ein wenig mehr. Über 9 Monate hinweg möchte die Frau das Gefühl bekommen, dass sie sich auf ihren Partner verlassen kann, dass der Partner sein Leben auf das zukünftige Familienleben vorbereitet, dass der Partner seine Prioritäten verlagert. Der Mann interpretiert die Schwangerschaftsmonate dagegen als letzte Möglichkeit ungestört seinen Hobbies nachzukommen und sich langersehnte Träume zu erfüllen. Ganz im Sinne: „Man muss seine Wünsche erfüllt haben, bevor der Nachwuchs auf der Welt ist. Danach ist keine Zeit mehr.“ Dass sich aus diesem Ungleichgewicht Stress in der Beziehung entwickelt? Es sollte niemand sonderlich überraschen. Unser Rat? Vertrauen sie darauf, dass auch mit Nachwuchs genügend Zeit bleibt, um sich all Ihre Lebensträume zu erfüllen. Ein Kind verhindert nicht, dass man sein Leben aktiv gestalten kann. Ja, vielleicht müssen Sie drei bis vier Jahre ein wenig kürzertreten. Spätestens mit 8 Jahren können Sie Ihr Kind aber fast überall mithinnehmen und gemeinsam den Hobbies nachgehen. Schauen Sie also nicht nervös auf die Uhr. Sie haben noch sehr viel Lebenszeit vor sich. Bleiben Sie jetzt bei Ihrer Partnerin, unterstützen Sie die Mutter Ihrer Kinder bereits jetzt in der Schwangerschaft.

2.15 Beziehungsstress: Liegt es an Ihnen?

Mann mit schlechter Ausdrucksweise.

Wann immer sich der Konflikt in Ihrer Beziehung zuspitzt, sollten Sie Ihr aktuelles Auftreten kritischen hinterfragen und sich selbst reflektieren. Hören Sie intensiv und ehrlich in sich hinein. Beantworten Sie dann folgende Fragen:

  • Sind Sie derzeit unglücklich mit sich selbst, mit der Wohnsituation, mit Ihrer Arbeit, mit Ihrem Körper, mit dem was Sie bisher erreicht haben?
  • Wie sehr suchen Sie derzeit die Kommunikation zu Ihrem Freund / Ihrer Freundin bzw. Partner / Partnerin?
  • Schweigen Sie seit längerem zu dem ein oder anderen Thema?
  • Unterstellen Sie Ihrem Freund / Ihrer Freundin bzw. Partner / Partnerin schlechte und böse Absichten?
  • Könnten Sie zugeben, dass Sie im Unrecht sind?
  • Verlassen Sie in Konfliktgesprächen immer wieder das Thema und attackieren Ihren Freund / Ihre Freundin bzw. Partner / Partnerin mit alten Fehltritten und Versäumnissen?

Je nachdem wie Sie diese Fragen beantworten, könnte das ein Hinweis dafür sein, dass Sie selbst bzw. Ihr aktueller Gemütszustand den Stress in der Beziehung auslöst. Wie Sie Gewissheit darüber bekommen? Stellen Sie sich zum Abschluss die Frage, wie es um Ihr Stressniveau bestimmt wäre, wenn Sie alleinstehend und Single wären. Hätten Sie dann weniger oder mehr Stress?

2.16 Beziehungsstress wegen Kleinigkeiten & sonstigen Dingen

Mann ist süchtig nach Onlineshopping.

Weshalb es sonst noch zu Beziehungsstress kommen kann? Die alltäglichen Situationen in denen ein stressverursachendes Ungleichgewicht entstehen kann sind endlos. Wir wollen Ihnen hier noch ein paar Beispiele nennen:

  • Einer der Partner hat eine nervige Angewohnheit.
  • Ständige Unzuverlässigkeit und Unpünktlichkeit.
  • Egoistisches Verhalten während dem Sex.
  • Ausgaben für Kleidung, Hobbies oder Autos.
  • Die Art des Zweitjobs: Barkeeper/in, Security, DJ, Tänzer/in, usw.
  • Unehrlichkeit und Lügen.
  • Corona und der individuelle Umgang mit Corona, Impfungen usw.
  • Kinder und deren Erziehung.
  • Streit mit dem Nachbarn.
  • Streit mit anderen Mietern.

Diese Liste ließe sich beliebig fortführen. Wichtig ist an dieser Stelle, dass Sie das Muster hinter Stress erkannt und verstanden haben. Stress resultiert immer aus einem Ungleichgewicht, zwischen dem was eine Person will und was eine Person kann bzw. hat. Vor diesem Hintergrund ist es also ganz egal, wie alt Sie sind, wie Ihr Alltag aussieht und wo Sie auf dieser Welt leben. Vor diesem Ungleichgewicht können Sie sich nirgendswo verstecken.

3. Beziehungsstress was tun? Herkömmliche Strategien, Tipps.

Bewältigungsstrategien für Stress
Die publizierten und empfohlenen Vor­schläge zur Stressbewältigung sind vielfältig und teilweise äußerst vielversprechend. Doch wie gut funktionieren sie wirklich? Ist wirklich das Allheilmittel gegen Stress dabei? Und sind diese vielen Strategien und Tipps für den Einsatz im Beziehungsleben praktikabel und alltagstauglich? Wir haben uns die „beliebtesten“ Stressbewältigungsstrategien, Tipps und Tricks näher angeschaut und präsentieren Ihnen hier unser Ergebnis.

Die erste Erkenntnis und leider auch eine sehr große Ernüchterung bzw. Enttäuschung? Fast alles was Sie im Netz und in der Stressbewältigungsliteratur finden lässt sich in vier Hauptkategorien aufteilen. Darüber hinaus gibt es reichlich wenig kreative Einfälle. Wie diese vier Hauptkategorien heißen? Folgendermaßen:

  1. Warnsignale von Stress in Beziehungen erkennen.
  2. Sich aussprechen und gemeinsame Lösungen finden.
  3. Gemeinsam die Beziehung pflegen.
  4. Versöhnen nach Streit.

Viel mehr wird Ihnen nicht zur Verfügung gestellt. Weder in wissenschaftlichen Publikationen noch in populistischen Magazinen.

Die zweite Erkenntnis und ebenso eine sehr große Ernüchterung bzw. Enttäuschung? Fast alle Vorschläge und Ratschläge bleiben zu oberflächlich, zu allgemein, zu unkonkret. Vieles bleibt auf dem Niveau: Wenn du glücklich sein willst, dann sei glücklich.

Nun gut, gehen wir es an. Schauen wir uns diese vier Hautkategorien näher an.

3.1 Die Warnsignale von Stress in Beziehungen erkennen

Stressmanometer zeigt gelben Warnbereich an.

In fast allen Stressbewältigungsstrategien herrscht große Einigkeit darüber, dass es wichtig ist die ersten Anzeichen, Vorboten und Warnsignale von Stress zu erkennen. Die Theorie dahinter: Je früher Stress identifiziert wird, desto früher können geeignete Maßnahmen zur Stressreduktion ergriffen werden. Das Versprechen lautet: Wer den gelben Warnbereich im Blick hat und es nicht zum Überkochen kommen lässt, demjenigen / derjenigen steht ein stressfreies und sorgloses Leben bevor. Bei der Frage, wie die Vorboten von Stress erkannt werden soll, wird es jedoch schon ein wenig holprig. Folgende Indikatoren zur Früherkennung von Stress werden aufgeführt.

  • Auf Äußerungen von Stressgefühlen achten. Zum Beispiel: Die Person wirkt verzweifelt, es kommt zu Aussagen über Überforderung und Überbelastung, Vorwürfe und Ermahnungen nehmen zu.
  • Auf den Tonfall achten. Zum Beispiel: Die Person redet angespannt, hektisch, angestrengt, laut, schrill, unruhig, gehetzt, fahrig, gereizt, missmutig, ungeduldig, aufbrausend, unbesonnen, unüberlegt oder cholerisch.
  • Auf sonstige Dinge achten: Die Person zieht sich zurück, spricht immer weniger, schweigt. Die Person ist emotional Überempfindlichkeit, weint sehr schnell und oft. Gereiztheit. Nervosität. Schlafprobleme. Konzentrationsschwierigkeiten. Annahme der Merkfähigkeit.

Das erste Problem

Stressbedingter Wutausbruch
Bei all diesen Indikatoren handelt sich schon nicht mehr um Anzeichen, Vorboten oder Warnsignale, sondern um echte Stress­symptome. Der Stress ist längst da. Der gelbe Warnbereich bereits überschritten.

Ein zweiter Kritikpunkt

Wie nützlich ist eine Stressfrüherkennung, wenn wir bereits 24/7 im Dauerstress sind? Stellen Sie sich selbst mal die Frage: An welchem Tag waren Sie das letzte Mal vollkommen stressfrei und sorgenlos? Fällt Ihnen ein Tag ein? Ein Tag an dem es weder beruflichen, noch privaten Stress gab? Bereits ein Jahr oder ein Jahrzehnt her? Sie merken auf was hier hinauswollen. Unser modernes, westliches Leben mit all unseren Terminen, Verpflichtungen und Regelungen führt grundsätzlich zu einem hohen Stresslevel. Anders formuliert: Im Prinzip befinden wir uns schon ab der Schulzeit im gelben Warnbereich.

Ein dritter Kritikpunkt

Mann stemmt sich gegen umfallende Dominosteine.

Uns wurde von klein auf beigebracht, dass Belastbarkeit und Widerstandfähigkeit (Resistenz) für unsere berufliche Karriere und unser Ansehen wichtig sind. Die Konsequenz aus dieser Erziehung? Stress wird unterdrück, verheimlicht, abgetan oder mit speziellen Medikamenten, Alkohol, Drogen oder Tabak kurzzeitig erstickt. Wir wollen und dürfen nicht gestresst wirken. Wir reden zwar über vorhanden Stress im Sinne von „Heute gab es im Büro viel Stress“, „Der Tag heute war wieder stressig.“, zuzugeben, dass wir extrem gestresst und nervlich am Ende sind, tun wir jedoch nicht. Wann haben Sie das letzte Mal zu Ihrem Chef / Ihrer Chefin gesagt: „Ich kann nicht mehr, mir wird das alles zu viel, ich benötige Hilfe?“ Zuzugeben gestresst zu sein, wird mit Schwäche gleichgesetzt.

Ob wir aus diesem Ansatz auch etwas Positives ableiten können?

Wolke sieben in Rosa.
Ja. Unser Rat: Anstatt sich mit Indikatoren zur Stressfrüherkennung zu beschäftigen, ist es besser sich regelmäßig mit dem Partner / der Partnerin zusammenzusetzen und dem Thema Stress generell mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Konkret ausgedrückt: Jedes Paar ist gut darin beraten, sich das Thema Stress bzw. Beziehungsstress gemeinsam zu erarbeiten und sich aktiv darauf vorzubereiten zukünftige Belastungen, Probleme oder Schicksalsschläge gemeinsam anzugehen, gemeinsam zu lösen. Und das eben nicht erst in stürmischen Zeiten, sondern gerade dann, wenn scheinbar alles gut läuft und man beziehungstechnisch auf Wolke 7 schwebt. „Man soll sich also über das Thema Beziehungsstress genauso unterhalten, wie über die Anschaffung eines neuen Autos oder eines Handys?“ Ja, absolut. Es gibt kein Grund dieses Thema auszuklammern. Gewiss ist dieses Thema so unterhaltsam, wie die Steuererklärung, aber Sie stärken damit Ihr Zusammengehörigkeitsgefühl, Ihre Wahr­nehmung und Ihre Reaktionsbereitschaft den anderen zu unterstützen. Wir wollen Ihnen diesbezüglich ein konkretes Beispiel aus der Praxis nennen und Ihnen dafür konkrete Handlungsempfehlungen mitgeben.

Beispiel: Geplanter Hausbau oder Renovierung

Gemauerte Ecke aus roten Ziegeln.

Sie wollen mit Ihrem Partner / Ihrer Partnerin oder Ihrem Mann / Ihrer Frau den nächsten Schritt gehen und denken im Urlaub über einen möglichen Hausbau oder eine Renovierung nach. Die Themen die jedes Paar diesbezüglich im Vorfeld durcharbeitet? Es sind immer die gleichen: Finanzierung. Bauplatzsuche. Gemeinde. Hausplaner. Architekt. Baufirma. Helfer:innen. Umzug. Versicherungen. Steuererklärung. Usw. usw. Welches Thema aber immer vergessen wird? Das Thema Stress. Während zum ersten Spatenstich drei Leitzordner mit einem ausgeklügelten Finanzierungsplan fein säuberlich im Regal stehen, wurde das Thema Stress vollkommen außeracht gelassen und ignoriert. Die Fragen die im Vorfeld eines Hausbaus oder einer Renovierung immer unbeantwortet bleiben? Es sind leider diese hier:

  • Wie werden wir mit dem Stress umgehen, der in den nächsten zwei Jahren auf uns zukommt?
  • Was können wir tun, dass uns der eintretende Stress nicht entzweit?
  • Wie können wir verhindern, dass wir uns aufgrund des Baustress gegenseitig aufreiben?
  • Wie schaffen wir es, dass aus dem Baustress, kein Beziehungsstress und keine Beziehungskrise wird?
  • Was werden wir konkret tun, wenn wir merken, dass der andere gestresst ist?

Sich über diese Fragen im Vorfeld vollumfänglich abzustimmen und eine eigene, individuelle Strategie zu entwickeln? Es ist überlebenswichtig für jede Beziehung, Partnerschaft oder Ehe. Zum einen ist es absolut notwendig, dass man sich zusammen über Stress bewusster wird, versteht wie Stress entsteht und was er mit den Menschen macht. Zum anderen ist es entscheidend, dass man gemeinsam einen konkreten Maßnahmenplan entwickelt, was man im Ernstfall tun wird. Im weitesten Sinne darf man darunter einen Rettungsplan verstehen, der abgearbeitet werden muss. Gerade wenn man unter Stress, Verzweiflung und Angst keine objektiven und neutralen Entscheidungen mehr treffen kann, ist es wichtig ein gemeinsam abgestimmten Rettungsplan zu haben und darauf zu vertrauen, ohne großartig nachzufragen. Wie ein solcher Rettungsplan aussehen kann? Zum Beispiel so:

  • Sollte es während der Bauphase zu größeren Problemen (egal welcher Art) kommen, wird erstmal ein kleiner Spaziergang an einem Fluss oder See unternommen. Je nach Jahreszeit wird danach ein Eis oder ein großes Stück Torte gegessen und dazu ein Cappuccino genossen. Erst nach zweistündiger Pause, kommt man auf die Baustelle zurück, sollte es schon Abend sein, verschiebt man die nächsten Schritte auf den nächsten Tag.

Was für das Beispiel Hausbau oder Renovierung noch wichtig ist? Hier ein paar Beispiele:

  • Vor Baubeginn wird vereinbart, dass man jeden dritten Sonntag gemeinsam zum Frühstücken oder Brunchen in das nahegelegene Lieblings-Café geht.
  • Vor Baubeginn wird vereinbart, dass man im Sommer eine Woche einen Strandurlaub einlegt oder im Winter ein Wellnesswochenende genießt.
  • Vor Baubeginn wird sich darauf eingestimmt, dass unzählige Probleme auftreten und sehr viele Pannen, Missgeschicke und Fehler passieren werden. Diesen Umstand will man akzeptieren, weil es einfach dazugehört. Gleichzeitig wird man keinen Schuldigen suchen oder sich darüber ärgern. Was passieren wird, wird passieren und ist dann nicht mehr zu ändern.

Abschließend folgende Zusammenfassung

Magisches buntes Vorhängeschloss
Stress muss bewusst als äußere und echte Gefahr für die Beziehung identifiziert und auch als solche behandelt werden. Um vor Einbrüchen besser geschützt zu sein, investieren wir in besser Türen und Schließmechanismen. Um für den nächsten Sturm gerüstet zu sein, erneuern wir unser Dach. Wieso tun wir das gleiche dann nicht auch für die Gefahr mit dem Namen Stress? Wie sieht hier unser Schutzkonzept aus? Was haben wir hier investiert oder geplant, um uns zu schützen? Ziehen Sie an dieser Stelle nochmal den Vergleich zu Indikatoren der Früherkennung. Gewiss können Sie Windgeschwindigkeiten, Luftdruck­ver­änd­er­ung­en und seismische Bewegungen überwachen, um vor dem nächsten Sturm, der nächsten Überschwemmung, dem nächsten Erdbeben gewarnt zu sein. Sinnvoller wäre es jedoch ein Haus zu bauen, welches diesen natürlichen Bedrohungen gewachsen ist. Technisch möglich ist das mittlerweile. Machen Sie es mit dem Stress genauso.

3.2 Sich aussprechen und eine gemeinsame Lösung finden

Beziehungsstress bewältigen: Miteinander reden.
Die Stressbewältigungsstrategie, die immer und überall vorgeschlagen wird? Sich aussprechen. Das Gespräch mit dem Partner / der Partnerin suchen. Selbst der Nachbar / die Nachbarin von nebenan gibt uns bei einer zufälligen Begegnung auf der Straße den Tipp „Hatten Sie gestern schon wieder Streit mit Ihrem Mann / Ihrer Frau? Sie müssen in Ihrer Ehe mehr miteinander sprechen.“

Ist Kommunikation also das Allheilmittel gegen Beziehungsstress? Kann Kommunika­tion Stress in der Beziehung, Partnerschaft und Ehe verhindern? Lassen Sie uns tiefer in diese Stress­be­wältigungs­strategie einsteigen und antworten auf diese wichtigen Fragen finden.

Bringt man alle Vorschläge, Ideen, Ansätze und Empfehlungen zu diesem Thema zusammen, lassen sich mehr oder weniger acht Schritte für diese Stressbewältigungs­strategie identifizieren. Schauen wir uns diese Schritte zusammen an.

Schritt 1: Gesprächsvorbereitung

Hand mit Kugelschreiber.

Bevor die Idee eines offenen Gesprächs an den Partner / die Partnerin kommuniziert wird, soll die betroffene Partei genügend Zeit investieren, um die eigenen Gedanken und Wünsche zu ordnen. Folgende Ziele werden für diesen Schritt skizziert:

  • Die betroffene Person muss sich darüber im Klaren sein, was sie bei ihrem Gegenüber erreichen möchte.
  • Die betroffene Person soll das was sie sagen will vorformulieren und aufschreiben.

Schritt 2: Wahl eines geeigneten Orts und eines passenden Zeitpunkts

Kalender mit eingetragenem rotem Stichtag.

Gespräche über Stress sollen nicht einfach so, nicht zwischen Tür und Angel geführt werden. Der äußere Rahmen in Form von Ort und Zeitpunkt ist für einen erfolgreichen Gesprächsverlauf wichtig. Folgende Ziele werden für diesen Schritt skizziert:

  • Die betroffene Person muss den Wunsch nach einem offenen Gespräch an ihren Partner kommunizieren.
  • Beide müssen für diesen Austausch einen geeigneten Ort, einen passenden Zeitpunkt und eine angemessene Situation definieren. Während dieser Abstimmung sollte man sich gegenseitig Raum geben und keinen Druck aufbauen.
  • Der Zeitpunkt für das Konfliktgespräch sollte an einem Tag stattfinden, an welchem sich beide Parteien grundsätzlich auf einem niedrigeren Stresslevel befinden. Gestresste Gespräche über Stress verschärfen den Konflikt, verhindern konstruktive Lösungen und tragen leider nicht zur Stressbewältigung bei.
  • Beide Parteien verständigen sich darauf ein offenes und ehrliches Gespräch führen zu wollen und die Probleme innerhalb und außerhalb der Beziehung anzusprechen.

Schritt 3: Die richtige Gesprächseinleitung

Stammeshäuptling der Indianer raucht Friedenspfeife.

Zwischen Terminabstimmung und dem tatsächlichen Konfliktgespräch können einige Tage aber auch bereits eine Woche vergangen sein. Für die gesprächseinleitende Partei sind zwei Aspekte wichtig.

Erstens: Die eigene Angst und Furch vor dem Konfliktgespräch muss reduziert werden. Vorgeschlagen werden Atem- oder Yogaübungen.

Zweitens: Es wird empfohlen dem Gesprächspartner die eigene Nervosität und Angst proaktiv mitzuteilen im Sinne von „Ich bin echt nervös.“, „Ich konnte wegen unserem Gespräch heute, die ganze Nacht nicht schlafen.“, „Ich habe Angst vor diesem Gespräch.“ Mit derartigen Aussagen werden Spannungen abgebaut und lassen einen menschlicher und nahbarer wirken.

Schritt 4: Erstmal nur von sich selbst sprechen

Mann befindet sich in einer Verhörsituation.

Die ersten offenen und ehrlichen Wortäußerungen in Richtung Partner? Es sollten zu Beginn reine Ich-Botschaften sein. Weshalb gerade Ich-Botschaften? Nun, wer von sich selbst, seinen eigenen Gedanken, Gefühlen und Wünschen spricht, derjenige wirkt weniger anklagend, angreifend, beschuldigend und auch weniger verletzend. Übrigens ist das für jedes private oder berufliche Konfliktgespräch empfehlenswert, um keinen weiteren Keil zwischen sich und seine:n Gesprächspartner:in zu treiben. Wer dagegen gleich mit „Du …“ einsteigt, manövriert seine:n Redepartner:in augenblicklich in eine Situation, in welcher sich diese / dieser verteidigen und rechtfertigen muss. Wie die konkreten Empfehlungen für diesen vierten Schritt aussehen? Wir wollen sie hier skizzieren.

  • Sie sollen an Ihren Partner / Ihre Partnerin kommunizieren, was Sie schon lange verletzt.
  • Sie sollen gegenüber Ihrem Partner / Ihrer Partnerin Ihre Zweifel äußern.
  • Sie sollen reinen Tisch machen, Tatsachen schaffen und nichts mehr verschweigen.
  • Sie sollen möglichst detailliert erklären, was genau Sie stresst.
  • Sie sollen Ihrem Partner / Ihrer Partnerin sagen, wie es Ihnen aktuell und in letzter Zeit ergeht.
  • Sie sollen Ihrem Partner / Ihrer Partnerin mitteilen, was geschehen ist und was Sie belastet.
  • Sie sollen Ihrem Partner / Ihre Partnerin aber nicht als Blitzableiter verwenden und stattdessen auf eine öffnende Körpersprache achten.

Schritt 5: Seinem Gesprächspartner zuhören

Ohr Symbol. Bitte zuhören.

Das Problem an Schritt 4? Wer nicht aufpasst driftet sehr schnell in einen halbstündigen inneren Monolog ab, ohne dem Gesprächspartner / der Gesprächspartnerin die Möglichkeit zu geben, auf das gesagte zu reagieren oder sich diesbezüglich zu äußern. Schritt Nummer 5 soll nun zum einen diesen inneren Monolog verhindern, zum anderen werden an dieser Stelle sehr viele Empfehlungen für einen erfolgreichen Gesprächsverlauf ausgesprochen. Wie diese Empfehlungen aussehen? Wir fassen mal zusammen:

  • Beide Gesprächspartner sollen sich einander zuwenden, Augenkontakt aufbauen und Ablenkungen, beispielsweise durch das Handy, im Vorfeld ausschließen.
  • Die Gesprächsbeteiligten sollen abwechselnd zuhören und über sich selbst sprechen.
  • Beide sind dazu angehalten, nachzufragen und sich mit Empathie, Interesse und Verständnis in das Gespräch einzubringen.
  • Beide sollen sich mit Kritik, Vorwürfen und gut gemeinten Tipps zurückhalten.
  • Beide sollen das Ziel verfolgen, die Bedürfnisse und Wünsche des anderen zu erkennen.

Schritt 6: Stressoren identifizieren

Skyline einer Stadt.

Nach einem ersten offenen und ehrlichen Gedanken- und Gefühlsaustausch (wie in Schritt 4 und 5 beschrieben) sind nun als nächstes die jeweiligen Stressoren (oder auch Stressfaktoren genannt) zu identifizieren. Eine große Rolle bei dieser Übung spielt dabei eine geeignete Visualisierung und die anschließende Gegenüberstellung der individuellen Belastung. Wie das umgesetzt werden soll? Dafür gibt es mehrere Ideen. Eine beliebte Methode ist die Visualisierungsform mittels Säulen. Oft wird in diesem Zusammenhang von „Stress-Wolkenkratzer“ oder „Stress-Stadt“ gesprochen. Was sich kompliziert anhört, ist kinderleicht. Zeichnen Sie auf ein Blatt Papier acht gleich große Säulen nebeneinander und benennen Sie diese Säulen wie folgt: Partnerschaft, Familie, Kinder, Beruf, soziale Beziehungen, Finanzen, Freizeit, Gesundheit, Wohnsituation, Zukunft. Anschließend malen Sie die einzelnen Säulen entsprechend Ihres dort herrschenden Stresslevels aus. Wenn Sie beispielsweise im Beruf sehr extrem gestresst sind, dann malen Sie diese Säule vollständig aus. Wenn Sie in Sachen Finanzen ausgeglichen und sorgenlos sind, dann malen Sie diese Säule nur zu 2% aus. Diese Übung macht jeder für sich. Danach werden die Ergebnisse miteinander verglichen. Das übergeordnete Ziel? Sobald jeder seine persönliche Stress-Wolkenkratzer identifiziert hat und mit dem Partner vergleicht, lassen sich daraus vielleicht potenzielle Lösungsstrategien oder Entlastungsmöglichkeiten ableiten.

Schritt 7: Gemeinsam Lösungen erarbeiten

Partnerschaftliche Lösung earbeiten.
In Schritt Nummer 7 sollen die bisherigen Überlegungen zu möglichen Lösungs­ansätzen und Entlastungs­möglichkeiten vertieft werden. Entscheidend dabei ist, dass sich beide Parteien gleichermaßen einbringen und zusammen an einem Lösungsweg oder an einem Kompromiss arbeiten. Das Einbringen oder Vorschlagen von fertigen Lösungen wird dagegen nicht empfohlen, da deren Akzeptanz immer geringer ist, als gemeinschaftlich erarbeitete Lösungen. Am Ende dieses Prozesses soll sich das Paar dann für eine selbst erarbeitete Lösung entscheiden.

Schritt 8: Danke sagen

Dankeschön Schriftzug.
Zum Ende des Gesprächs ist es an der Zeit sich für die investierte Zeit, Mühe und Unterstützung zu bedanken. Konkret formuliert: Geben Sie Ihrem Gesprächs­partner / Ihrer Gesprächspartnerin eine positive und dankbare Rückmeldung und schließen Sie das Gespräch in Frieden ab.

Beurteilung der Stressbewältigungsstrategie „Sich aussprechen“

Nun, wie fühlen Sie sich mit dieser Stressbewältigungsstrategie? Sind Sie froh über diesen Rat? Fühlen Sie sich bereit für Ihr Konfliktgespräch mit Ihrem Partner / Ihrer Partnerin? Und viel wichtiger? Glauben Sie, dass Ihnen diese Art der Kommunikation ein stressfreies und sorgenloses Beziehungsleben beschert? Wir wissen, was Sie jetzt denken und Ihre Zweifel sind berechtigt.

Ein weiteres Problem: Vielmehr, als der hier bereitgestellte Inhalt, werden Sie im Netz gar nicht finden. Ganz egal ob Sie in wissenschaftlichen Zeitschriften oder in prominenten Unterhaltungsmagazinen recherchieren, die Tipps und Tricks bleiben auf diesem hier dargestellten oberflächlichen Niveau. Am Ende sind Sie leider sich selbst überlassen.

Wir wollen diese Stressbewältigungsstrategie nicht schlecht reden. Die Idee, dass sich in einem offenen Gespräch gemeinsame Lösungen finden lassen, ist gut und führt häufig auch zum Ziel. Aber wir wollen und müssen Ihnen an dieser Stelle die Grenzen aufzeigen. Es wäre vergebene Liebesmühe, wenn Sie versuchen über diesen Weg ein stressfreies Beziehungsleben zu erreichen. Das hier dargestellte Instrument wirkt nur reaktiv und nachgelagert. Es sorgt dafür Stress zu dämpfen, zu lindern und abzubauen. Es ist jedoch nicht dazu geeignet, keinen Stress aufkommen zu lassen.

3.3 Gemeinsam die Beziehung pflegen

Pärchen macht eine Fahrradtour.
Eine weitere, sehr häufig vorgeschlagene Stressbewältigungsstrategie? Sie spricht sich für die Pflege der Beziehung, der Partnerschaft oder Ehe aus. Gemeinsame Aktivitäten und inhaltsintensivere Bezieh­ungs­zeit sollen die Zusammengehörigkeit wieder stärken. Abschalten. Auszeiten einplanen. Sich Zeit füreinander nehmen. All das soll den Stress reduzieren und neuem Stress entgegenwirken. Gänzlich verhindern können diese Tipps den Beziehungsstress nicht. Spätestens wenn es um die nächste Urlaubsplanung geht, ist der abendliche Spaziergang um den See vergessen.

3.4 Versöhnen nach Streit

Pärchen umarmt sich auf dem Sofa und schaut TV.

Eine Stressbewältigungsstrategie, die auch immer wieder genannt wird? Es ist der Rat, sich nach einem Streit zu versöhnen. Wie das funktioniert? Vertrauter Körperkontakt im Sinne von warmen Umarmungen, zärtliches Streicheln, gemütliches Kuscheln, liebevolle Massagen und Sex senkt nachweislich den Stresshormonspiegel. Unser Rat? Tun Sie das. Hier können Sie nichts falsch machen. Eines dürfen Sie aber auch hier nicht vergessen: Diese Strategie wirkt auch nur lindernd und reaktiv auf bereits entstandenen Stress. Verhindern kann Körperkontakt die Entstehung von Stress nicht. Wenn dem so wäre, dann dürfte es während dem Sex niemals zu Diskussionen oder Enttäuschung kommen. Das dies nicht der Tatsache entspricht wissen Sie selbst. Gerade in Sachen Sex kann ein sehr hohes Ungleichgewicht entstehen und für Beziehungsstress sorgen.

3.5 Professionellen Präventionskurs in Anspruch nehmen

Onlinekurse, Webinar für Pärchen.
Das Angebot an professionellen Präventionskursen um Stress in der Beziehung abzubauen oder eine Eskalation zu verhindern ist riesig. Mit ein paar einfachen Klicks finden Sie eine lokale Anlaufstelle, können sich dort für einen Kurs eintragen und erstes Informations- und Begleitunterlagen herunterladen. Die Fähigkeiten die Ihnen in diesem Kurs vermittelt werden? Höchstwahrscheinlich ein Mix aus all dem, was Sie hier auf unsere Seite gelesen haben. Lassen Sie sich also nicht von hochtrabenden Begriffen und Aussagen wie „gemeinsame Stressbewältigungs­ressourcen nutzen“ oder „individuelle Belastungs­bewältigungs­ressourcen ausbilden“ täuschen. In diesen ganzen Seminaren kocht man auch nur mit Wasser.

3.6 Weitere herkömmliche Tipps um Beziehungsstress zu bewältigen

Zerbrochene Glühbirne.

Neben den bereits aufgezeigten, typischen Stressbewältigungsstrategien gibt es noch eine ganze Menge Tipps und Tricks, wie sich der Beziehungsstress reduzieren lässt. Hier ein kurzer Auszug aus den oft publizierten Vorschlägen:

  • Progressive Muskelentspannung
  • Ziele setzen und planen
  • Urlaub machen
  • Schokolade essen
  • Aufräumen
  • Fenster putzen

Ob Sie damit jedoch erfolgreich sind? Probieren Sie es aus. Wenn Sie jedoch wissen wollen, wie man Beziehungsstress grundsätzlich vermeidet, dann sollten Sie mal einen Blick in Kapitel 4 werfen.

4. Beziehungsstress was tun? Der einzig richtige Weg!

Rakete fliegt über die Wolken.

Ob Sie mit den oben skizzierten Strategien, Tipps und Tricks dem Beziehungsstress ein endgültiges Ende setzen können? Leider nein. Wir wollen ganz offen mit Ihnen sprechen, nichts von alldem was Sie bisher gehört und hier in diesem Beitrag gelesen haben kann Stress innerhalb der Beziehung oder im Leben verhindern oder abstellen. Die besprochenen Instrumente dienen der Deeskalation, der Abschwächung und Linderung von Stress. Wirken nachgelagert und reaktiv, nicht aber proaktiv oder ausschaltend. Ziehen Sie an dieser Stelle gerne den Vergleich zum Unkraut im Garten. Ja, Sie können täglich jene störenden Halme und stachelige Blätter abschneiden, die zu lang geworden sind und die Harmonie im Garten Eden stören. Damit halten Sie das Unkraut in Schach und den Garten für das Auge hübsch, oberflächlich. Solange Sie jedoch nicht die Wurzeln herausziehen, wächst das Unkraut völlig unbeeindruckt immer wieder nach und wenn Sie mal für zwei oder drei Wochen weniger Zeit hatten, sich um die neuen Stress-Sprösslinge zu kümmern, dann steht Ihre Beziehung schon wieder kurz vor dem Abgrund, vor der nächsten großen Beziehungskrise. Somit bleiben Sie Ihr ganzes Leben in der Rolle des Feuerlöschers. Innerhalb der Beziehung, innerhalb der Familie und im Job. Stress wird Sie bis an das Ende Ihrer Tage begleiten. Selbst in Ihren allerletzten Tagen, wird Sie irgendetwas stressen.

Wie dann ein stressfreies Leben möglich sein soll?

Mann legt seine Fuesse auf den Schreibtisch.

Nur indem, dass Sie Ihre innere Einstellung auf das Leben und die Menschen grundlegend verändern. Wie das genau aussehen soll? Nun, das Leben und Ihre Mitmenschen dürfen Sie nicht mehr belasten, nicht mehr ärgern, nicht mehr enttäuschen, nicht mehr missmutig stimmen und auch nicht mehr aufregen. Anders formuliert, aber sehr vereinfacht dargestellt und deswegen nicht 100% korrekt: Vieles muss Ihnen egal werden. Vieles muss Sie ungestört lassen.

Das hört sich jetzt im ersten Moment wie eine billige Floskel an und hilft Ihnen im ersten Augenblick auch erstmal gar nicht wirklich weiter, aber versuchen Sie unseren nächsten Ausführungen zu diesem Thema, sehr konzentriert zu folgen.

Die Wahrheit, welche Sie über das Leben und Ihre Mitmenschen verstehen und akzeptieren müssen ist folgende:

Mann mit Lupe und Zettel.
  1. Menschen ändern sich nicht. Menschen bleiben ihr ganzes Leben, ihrem Wesen, ihrem Charakter treu.
  2. Das Leben passiert. Einfach so. Der Erde sind Sie vollkommen egal. Die Welt dreht sich weiter, mit oder ohne Ihre Sorgen.

Diesen zwei Wahrheiten können Sie sich nicht entziehen. Als Erdbürger:in sind diese zwei Wahrheiten unser Schicksal. Ein Schicksal mit dem wir uns laut Statistik 80 Jahre arrangieren müssen. Wie Sie diese 80 Jahre verbringen? Es liegt ganz bei Ihnen. Im Prinzip haben Sie zwei grundsätzliche Möglichkeiten.

Möglichkeit 1:

Mann ist stinksauer und rennt.

Sie ignorieren die Wahrheit über die Menschen und versuchen ein Leben lang den Charakter Ihrer Mitmenschen zu verändern oder anhand Ihrer persönlichen Vorstellung zu „verbessern“. Ursprung dieses Vorhabens ist Ihr ständiger Zorn, Ihre ständige Enttäuschung und Ihre ständige Verärgerung über Ihre Mitmenschen und über all das was Ihnen im Leben widerfahren ist.

Möglichkeit 2:

Mann sitzt auf Boden und macht Yoga.

Sie akzeptieren, dass Sie den Charakter eines Menschen niemals dauerhaft, nach Ihren Vorstellungen und Wünschen verändern können. Sie akzeptieren, dass Ihnen das Leben mit all seinen Schicksalsschlägen, Verpflichtungen, Höhen und Tiefen einfach so passiert. Sie akzeptieren, dass Sie Ihre Mitmenschen nicht unendlich oft austauschen können, bis Sie Ihnen passen.

Für welche Lebensweise Sie sich entscheiden sollten?

Wegweißer aus Holz.

Sie wissen es. Sie verstehen es. Sie sind gewillt Möglichkeit 2 umzusetzen, die Frage die jedoch in diesem Zusammenhang viel zu häufig unbeantwortet bleibt ist die Frage nach dem WIE? WIE soll man es als Menschen schaffen, ein Leben lang nach Möglichkeit 2 zu denken, zu fühlen und zu handeln?

Die Antwort darauf ist Folgende:

Zielscheibe mit Pfeil in der Mitte.
  1. Erstens: Sie müssen sich über alle Grenzen hinweg in Akzeptanz und Einklang üben.
  2. Zweitens: Sie dürfen nicht länger urteilen, bewerten oder richten.
  3. Drittens: Sie müssen von all Ihren Forderungen, Wünschen und Erwartungen ablassen und zurücktreten.

Wieso das der einzige Weg ist?

Lassen Sie uns an dieser Stelle nochmal in Erinnerung rufen, wie Stress entsteht. Lassen Sie uns nochmal analysieren, was passieren muss, damit es uns nicht länger gut geht und wir gestresst sind.

Goldene Waage im Ungleichgewicht.

Stress entsteht immer dann,
wenn es zu einem Ungleichgewicht zwischen Haben und Wollen kommt.

Stress keimt dann in uns auf,
wenn wir das was wir wollen, nicht können oder erleben.

Der Ursprung von Stress ist also bereits das reine Wollen, das Verlangen, das Begehren, das Wünschen. Dabei ist es ganz egal ob sich diese Forderung auf uns selbst bezieht oder an einen Mitmenschen gerichtet ist. In beiden Fällen sind wir gestresst, im zweiten Fall zusätzlich zu uns, eben noch ein anderer Mensch. Was diese Erkenntnis für unser Beziehungsleben und den Beziehungsstress bedeutet? Sie ahnen es bereits: Nichts Gutes.

Forderungen & Erwartungshaltung

Mann hält Liste in der Hand.

Das tägliche Beziehungsleben ist vollgestopft mit Forderungen und Erwartungshaltungen an den Partner / an die Partnerin und an sich selbst. Die Liste, die sich diesbezüglich füllen würde? Sie wäre endlos. Hier ein paar Beispiele für ausgesprochene Forderungen:

  • Ich geh jetzt schlafen, bitte sei nachher leise, wenn du in das Schlafzimmer kommst.
  • Du musst nachts mit dem Schnarchen aufhören, das macht mich wahnsinnig.
  • Vergess nicht morgen früher aufzustehen, weil du noch den Müll rausbringen musst.
  • Wir müssen am Wochenende zu meinen Eltern und einen Kuchen mitbringen.
  • Ich will, dass wir morgen unsere Steuererklärung machen, sorg dafür, dass du bis dahin deine Unterlagen zusammen hast.
  • Du bist diese Woche mit Aufräumen und Putzen dran.

Gleichzeitig gibt es auch viele unausgesprochene Erwartungshaltungen und „geheime“ Wünsche.

  • Ich will, dass sich meine Freundin / mein Freund mehr für mich interessiert.
  • Ich will, dass meine Frau / mein Mann es einfach nicht vergisst, wann ich wieso zu welchem Arzt muss. Ich will, dass sie / er mir alles Gute wünscht, an mich denkt, nachfrägt, wie es gelaufen ist.
  • Ich will, dass meine Frau / mein Mann häufiger an mich denkt, sich häufiger nach meinem Wohlergehen erkundigt.
  • Ich will, dass sich meine Freundin / mein Freund mehr Mühe für die Beziehung gibt.
  • Ich will, dass meine Frau / mein Mann netter, einfühlsamer, liebevoller, ordentlicher, organisierter, schneller, selbständig, usw. ist.
  • Ich will meine Frau / meinen Mann besser befriedigen können.
  • Ich will im Bett länger Durchhalten können.
  • Ich muss besser aussehen.
  • Ich muss attraktiver werden.
  • Ich muss mehr Sport machen.

Wann immer wir derartige Forderungen und Erwartungshaltungen aussprechen oder innerlich für uns formulieren entsteht Stress. Nicht nur in uns selbst, sondern eben auch in unserem Gegenüber, sollten wir irgendwas davon an ihn kommuniziert haben.

Wie man die stressverursachenden Gedanken und Aussagen im Alltag oder mitten im Gespräch sehr schnell identifizieren kann?

Lupe

Im Prinzip ist das schnell auf den Punkt gebracht. Jeder Satz, der eine der folgenden Formulierungen enthält ist stressverursachend:

  • Ich will …
  • Ich muss …
  • Ich soll …
  • Du musst …
  • Kannst du bitte …
  • Ich wünsche mir von dir …
  • Ich erwarte von dir …
  • Du solltest doch …
  • Wir hatten abgemacht, dass …
  • Wir müssen …
  • Wir haben vereinbart, dass …
  • Können wir bitte …
  • Du hast gesagt …
  • Du hast versprochen …
  • Es war ausgemacht, dass wir …
  • Das hätte nicht …
  • Das darf nicht …
  • Bitte …
  • Könntest du …

4.1 Wie wir Stress vermeiden und gänzlich aus unserem Leben ausschließen können?

Bunte Papierflieger

Nachdem wir gerade den Ursprung von Stress in uns selbst und innerhalb von Beziehungen identifiziert haben, ist die Antwort zur Stressvermeidung ziemlich naheliegend:

In unserem partnerschaftlichen Umgang mit unserem Umfeld, mit unseren Mitmenschen und mit uns selbst, darf es nicht länger Forderungen, Erwartungen oder Wünsche geben.

Es muss ein Umdenken stattfinden hinzu:

  • Weißt du, gerne würde ich mit dir A, B, C machen. Kannst du dir das vorstellen?
  • Ich habe dir doch von … erzählt. Gerne würde ich dir das in den nächsten Tagen zeigen. Kannst du dir das zeitlich vorstellen?
  • Könntest du dir vorstellen, mich zu A, B, C zu begleiten?
  • Wann immer du bereit bist, legen wir los. Du wirst die richtige Entscheidung zur richtigen Zeit treffen. Das hast du schon immer.
  • Ich würde dir gerne A, B, C zeigen. Wenn du darauf Lust bekommen solltest, darfst du dich jederzeit bei mir melden, okay?
  • Ich würde gerne etwas mit dir ausmachen.
  • Ich möchte gerne A, B, C machen / ausprobieren / testen. Was hältst du davon? Möchtest du auch mitmachen, es mit ausprobieren / testen?
  • Ich darf diese Woche noch zum A, B, C gehen. Möchtest du mitkommen?
  • Möchtest du mitkommen, wenn ich nächstes Mal zu A, B, C darf?
  • Ist die Antwort „Nein“ bleibt nur noch ein Nachfassen im Sinne von: „Was müsste ich denn dafür tun, damit aus deinem Nein ein Ja wird?“ oder „Was müsste denn passieren, damit du deine Meinung nochmal änderst.“

Wie der richtige partnerschaftliche Umgang speziell mit uns selbst aussieht? Hier ein paar Beispiele:

  • Anstelle von „Ich muss heute Nachmittag zum Zahnarzt.“, lieber „Ich habe für heute einen Termin beim Zahnarzt eingeplant.“, noch besser: „Ich kann/darf heute Nachmittag zum Zahnarzt.“
  • Anstelle von „Ich muss fitter und attraktiver werden.“, lieber „Ich kann und darf heute noch ein wenig Sport machen.“
  • Anstelle von „Ich muss das unbedingt lernen und begreifen, was Masterplan-For-Love hier schreibt“, lieber „Ich kann und darf das so oft lesen und zu einem späteren Zeitpunkt nachschlagen, wie ich es möchte.“
  • Anstelle von „Ich muss den hier dargestellten Perspektiven- und Gedankenwechsel erlernen“, lieber „Ich kann jederzeit an meiner persönlichen Veränderung arbeiten und darf mich darin üben.“

Ob dieser Weg in ein stressfreies, stressloses Leben einfach ist?

Nicht in der westlichen Welt, nicht in den weltweit führenden Industrienationen. Auch nicht in oligarchisch oder militärisch geführten Ländern. Die moderne Lebensweise funktioniert nur auf Basis von Ungleichgewicht und Unausgeglichenheit. Ohne innere Unzufriedenheit der Menschen würde die freie Marktwirtschaft nicht funktionieren. Der Kreislauf ist schnell erklärt. Intelligente Menschen entwickeln immer neue Güter und erstellen fortwährend neue Angebote. Andere Menschen, die einmal mit diesen Angeboten konfrontiert werden, entwickeln dafür ein Bedürfnis. Um dieses neue Bedürfnis zu stillen, werden neue finanzielle Mittel benötigt. Um mehr Geld zu erwirtschaften, schleppt man sich in Fortbildungen und in Bewerbungsgespräche die man bestehen muss. Einmal in dieser neuen Position muss man selbst für neue Angebote sorgen, welche andere Menschen wollen, ansonsten droht die Kündigung und damit der Verlust des Lebensstandards.

Utopie

„Nichts zu müssen.“ gleicht in unsere Gesellschaft also mehr einer Utopie. Auch wir müssen uns an dieser Stelle eingestehen, dass ein stressfreies und stressloses Leben nicht 100% umsetzbar ist. Schon gar nicht in der Arbeitswelt oder in Berührpunkten mit dem Staat und dem Gesetz. Wir müssen ziemlich viele Regeln einhalten, um nicht abgemahnt zu werden. Dennoch ist es richtig und notwendig, den richtigen Eingang in ein stressfreies und stressloses Leben zu finden und diesen Eingang haben wir hier beschrieben. Wenn Sie auch im Job oder in Bezug auf Ämter nicht um das „müssen“ herumkommen, in Ihrer Beziehung zu Ihrem Partner / Ihrer Partnerin und in Ihrer Beziehung zu sich selbst im Privatleben können Sie es. Hier haben Sie das Ruder in der Hand. Hier entscheiden Sie. Nur Sie. Entscheiden Sie sich für den richtigen Weg. Entscheiden Sie sich für Akzeptanz. Entscheiden Sie sich dazu weniger zu urteilen. Entscheiden Sie sich dazu weniger einzufordern und zu erwarten. Entscheiden Sie sich für weniger Stress, indem Sie dem Ursprung von Stress einen Riegel vorschieben.

Verzichten Sie auf „müssen“ und nutzen Sie „ich kann“, „ich darf“.

4.2 Noch eine zusätzliche Anregung

Einen anderen Menschen an die Hand nehmen.

Sollte es doch mal zu Stress in der Partnerschaft kommen ist es wichtig, dass Sie die Stresssituation als Paar bewältigen und gemeinsam aus der Welt schaffen. Individuelle Stressbewältigung ist zwar gut, aber liefert für den Zusammenhalt keinerlei Mehrwert. Sie sollten also immer das Ziel im Auge behalten, gestärkt aus einer Stresssituation herauszukommen und das gelingt Ihnen nur wenn Sie sich um eine partnerschaftliche Stressbewältigung einsetzen.

5. Folgen von ungelöstem Beziehungsstress?

Warnschild gelb schwarz.

Die Folgen von ungelöstem, chronischem Stress bzw. Beziehungsstress? Sie sind weitreichend, lebensverändernd und bedrohlich: Schlafstörungen. Kopfschmerzen. Migräne. Appetitlosigkeit. Bauchschmerzen. Bluthochdruck. Niedergeschlagenheit. Depressionen. Burnout. Haarausfall. Autoimmunerkrankungen. Fehlgeburt. Herzinfarkt. Tod. Dass chronischer Stress krank macht und sich extrem negativ auf die körperliche, seelische und emotionale Gesundheit auswirkt, ist keine neue Erkenntnis. Umso schlimmer ist unser vernachlässigter Umgang mit Stress. Wir lassen Stress vor sich hinplätschern, achten nicht auf seine Symptome, ignorieren ihn.

Wie sich Stress noch zeigt? Personen die unter Stress stehen reagieren empfindlicher, gereizter, unfreundlicher, ekeliger, unwirscher, aggressiver, hitziger und streitsüchtiger. Viele Betroffene ziehen sich auch zurück, wollen in Ruhe gelassen werden. Wie sich derartiges Verhalten auf die Beziehung, die Partnerschaft, die Ehe oder auf die ganze Familie auswirkt? Sie können es sich denken. Der negative Effekt ist riesig und führt im schlimmsten Fall zur Trennung bzw. Scheidung. Abschließend möchten wir Ihnen die wichtigsten Zusammenhänge nochmal auflisten:

5.1 Stress ist beziehungszerstörender Zeitfresser

Pacman Zeitfresser

Wer Stress empfindet ist nicht länger konzentriert und fokussiert. Dadurch dauert die Abarbeitung der täglichen Pflichten immer länger. Dies führt wiederum zu neuen Problemen und zu noch mehr Stress. Zwangsläufig nehmen damit auch die Konfliktgespräche und Diskussionen zwischen den Partnern zu. Vorwürfe und Schuldzuweisungen bestimmen immer mehr den Alltag. Am Ende dieser Abwärtsspirale bleibt immer weniger Zeit um die Beziehung und Partnerschaft wirklich zu führen, zu genießen und auch zu pflegen. Die Folgen? Der emotionale, geistige, körperliche und sexuelle Austausch leidet. Die Unzufriedenheit wird bei beiden Parteien größer. Gerade die sexuelle Unbefriedigtheit wirkt wie Brandbeschleuniger auf die sowieso schon stark belastete Beziehung. Eine weitere Konsequenz aus zu wenig Zeit? Größere Themen wie die Ausgestaltung der gemeinsamen Zukunft beispielsweise Kinderplanung oder Veränderung der Wohnsituation finden keinen Platz mehr. Das Leben wird immer hektischer. Umarmungen und Küssen werden zunehmend oberflächlicher und zwischen Tür und Angel verteilt. Die einstige Nähe und Intimität gehen verloren. Schlussendlich kommt es zum Zerfall des Wir-Gefühls.

5.2 Stress zerstört die Kommunikation in der Beziehung

Beziehungsstress zerstört die Kommunikation.

Personen, die unter Stress stehen reduzieren zum einen die Kommunikation als solches, zum anderen verlagert sich die Art der Kommunikation in einen sehr beziehungszerstörenden Bereich. In den allermeisten Fällen wird der Tonfall härter, rauer, gereizter, sarkastischer, angriffslustiger, unangenehmer und vorwurfsvoller. Lob, Anerkennung und Bewunderung gibt es gar nicht mehr, sondern werden durch Kritik, Vorwürfe und anderen negativen Äußerungen („Du bist wie deine Mutter“, „Ihr Männer seid doch alle gleich“) ersetzt. Die Folgen? Die Bindung und die Nähe zum Partner gehen verloren. Die Liebe bleibt auf der Strecke. Es kommt um Zerfall der Beziehung, Partnerschaft oder Ehe.

5.3 Stress kann die Menschen zum Pflegefall machen

Köperliche Einschränkungen aufgrund chronischen Stress

Dass ungelöster und chronischer Stress den Gesundheitszustand und das allgemeine Wohlbefinden verschlechtert wissen wir bereits. Manchmal kann das leider soweit führen, dass es tatsächlich zu einer ernsthaften stressbedingten Erkrankung kommt. Wie das Leben mit Neurodermitis, mit einem Herz-Kreislauf-Problem, mit Krebs, mit einer Nervenentzündung oder mit einer der zahlreichen Autoimmunerkrankung weitergeht? Meistens ist man körperlich eingeschränkter, nur noch minimal Belastbar. Wanderungen, Klettertouren, Aktivurlaube, Skifahren, Sex – all das kann in weite Ferne rücken, gar unerreichbar werden. Wie sich eine solche Einschränkung auf die Beziehung und Ehe auswirkt? Nun, nicht gerade förderlich. Das Ungleichweicht zwischen Haben und Wollen nimmt weiter zu, noch mehr Stress entsteht. Wie lange es gut geht? Bis einer daran zerbricht. Die eingeschränkte Person kann an den Schuldgefühlen zu Grunde gehen. Die andere Person an dem Verlust des ursprünglichen Lebensgefühls. Nicht jeder kommt mit dem einhergehenden Pflegeaufwand und der notwendigen Rücksichtnahme dauerhaft klar.

5.4 Stress bringt unsere schlechtesten Eigenschaften ans Tageslicht

Carnevalmaske mit rosa Federn.

Wer die Schattenseiten eines Menschen erleben will, muss ihn nur unter Stress kennenlernen. Stress wirkt demaskierend, enthüllend, entkleidend und entlarvend. Man könnte auch sagen: Jede Maske, jede Maskerade, jeder äußerliche Schein fällt unter Stress wie in Kartenhaus in sich zusammen. Welche Persönlichkeitsmerkmale dann zum Vorschein kommen? Meistens sind es Aggressivität, Dominanz, Rücksichtslosigkeit, Eigennutz, Dreistigkeit, Gewissenlosigkeit, Egoismus, Habgier, Selbstsucht, Egozentrik, Rache und Gefühlslosigkeit. Eigenschaften in die man sich nicht verliebt hat und die man mit der Person auch niemals in Verbindung gebracht hätte. Die Folgen einer derartigen Offenbarung? Ernüchterung und Enttäuschung machen sich beim Partner breit. Die Beziehung und Ehe werden in Frage gestellt. Kann man mit einem solchen Menschen sein Leben verbringen? Ist dieser Mann ein geeigneter Vater für meine Kinder? Es ist hinreichend bekannt, dass sich Stress zwischen Partnern negativ auf die Entwicklung der eigenen Kinder auswirkt.

6. Schlussendlich liegt es an Ihnen

Stressbewältigungsstrategie: Mann schlägt mit Hake auf Unkraut ein.

Stress ist pures Gift für die Beziehung und wirkt immer als Brandbeschleuniger für angeknackste Verhältnisse. Komplett zerstören kann Stress eine Beziehung, Partnerschaft oder Ehe jedoch nicht, diese Macht besitzen nur die beteiligten Personen. Entscheidend ist und bleibt schlussendlich der Umgang mit Stress. Besser gesagt: Ihr Umgang mit Stress. Hier entscheidet sich, ob es zur Trennung kommt oder nicht. Es liegt an Ihnen. An Ihrem Verhalten. An Ihrer inneren Größe.

7. Sie wollen an sich arbeiten?

Paare halten die Buchstaben für Liebe in die Höhe.

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