Depression nach Trennung überwinden: Selbstheilung & Rollentausch vs. 11 herkömmliche Strategien zur Trennungsbewältigung. Wir zeigen Ihnen die Wege aus der Depression.
Depressionen nach der Trennung sind längst kein Einzelfall mehr. Vielmehr handelt sich um ein logisches Ergebnis einer gesellschaftlichen Lebensweise, welche von einer tiefen Abhängigkeit und Unsicherheit durchzogen ist. Die Anknüpfung des eigenen Seins, an die Bewertung durch andere war der beste Nährboden für diese Entwicklung. Gewiss ist die Menschheit diesbezüglich nicht gerade ungeübt. Bewertungen waren schließlich schon immer ein fester Bestandteil der schulischen und beruflichen Ausbildung sowie des Arbeitslebens. Die Anknüpfungen des eigenen Seins, des eigenen Selbstwertgefühls an die Zuneigung und an den Zuspruch von anderen war jedoch völlig der falsche Weg in ein zufriedenes, glückliches und selbständiges Leben. Ganz besonders in dem Ausmaß, wie wir es heute in den sozialen Netzwerken und in der täglichen Selbstdarstellung erleben. Wie diese Entwicklung endet? Mit atemberaubender Geschwindigkeit steuern wir auf eine Situation zu, in welcher die Anzahl an Likes und die Menge der Zuneigung, die wir durch andere erfahren, über unser Wohlbefinden und im schlimmsten Fall über unser Leben entscheidet.

Wir machen uns abhängig.
Jeden Tag ein Stückchen mehr.
Abhängig von der Wertschätzung, Zuneigung und Liebe anderer.
Nichts anderes ist der Grund für eine Depression nach der Trennung.
Dieser Abhängigkeit zu begegnen und der Depression nach einer Trennung zu entfliehen? Im Grunde stehen Ihnen nur zwei Möglichkeiten offen.
Möglichkeit 1: Selbstheilung & Einnehmen einer neuen Rolle

Möglichkeit 2: Abhängig bleiben & versuchen die Sucht zu lindern

Für welche Möglichkeit Sie sich entscheiden?

Das liegt ganz bei Ihnen. Sie selbst haben es in der Hand. Sie selbst treffen diese wichtige Wahl.
Was wir Ihnen hier anbieten können?

Wir von Masterplan-For-Love haben uns vollumfänglich darauf konzentriert Sie in Möglichkeit 1 „Selbstheilung & Einnehmen einer neuen Rolle“ zu unterstützen. Wir werden Ihnen zeigen, wie Sie auf verschiedenen Ebenen an Ihrer körperlichen, geistigen und emotionalen Gesundheit arbeiten. Wir begleiten Sie auf dem Weg, hin zu einer positiveren, lebensbejahenden und glücklicheren Person. Und: Wir zeigen Ihnen, wie Sie es in eine harmonische, stabile und liebevolle Partnerschaft schaffen. Schauen Sie sich dazu einfach mal unsere Kursinhalte an. Ein weiterer Einstiegspunkt stellt Ihre aktuelle Lebenslage. Ja, Sie driften gerade in eine Depression nach einer Trennung ab oder sind schon mitten drin. Aber was ist mit Ihrer grundsätzlichen Lebenslage? Betrachten Sie sich selbst mal aus einer etwas höheren Flugebene: Sie sind Single und wollen das Single Dasein beenden? Sie sind in Ihre beste Freundin / in Ihren besten Freund verliebt und wollen die Friendzone verlassen? Sie wollen Ihren Ex Freund / Ihre Ex Freundin zurückgewinnen? Sie wollen die Scheidung verhindern, Ehe retten? In all diesen Situationen können wir Ihnen helfen. Wie? Im ersten Schritt begleiten wir Sie aus der Depression heraus. Im zweiten Schritt führen wir Sie in ein Leben, in welchem Ihre Wunschpartnerin / Ihr Wunschpartner die reife Liebe in der Beziehung zu Ihnen entdeckt und Sie nie wieder in eine Depression rutschen, ganz egal was kommt.
Sie tendieren aktuell zur Möglichkeit 2?

Ein sehr wichtiger Hinweis

Inhaltsverzeichnis
1. Definition und Verbreitung der Depression

In der Medizin und in der Psychologie wird die Depression als sehr ernste und behandlungsbedürftige psychische Störung bzw. seelische Erkrankung definiert und eingeordnet. Betroffene leiden unter einer intensiven Niedergeschlagenheit und erleben eine subjektive Aussichtslosigkeit, welche nichts mit der Realität gemeinsam hat. Das Tückische an der depressiven Erkrankung ist die damit einhergehende Aufspaltung der Persönlichkeit. Während Betroffene innerlich ein Frack sind und still nach Hilfe rufen, setzen sie nach außen und insbesondere gegenüber ihren Mitmenschen ein Lächeln auf.
Je nach Schwere und Dauer der Erkrankung, kann die Willenskraft und Selbstdisziplin des / der Betroffenen vollständig erloschen sein. Derartig hochgradig depressive Menschen sind nicht länger in der Lage, sich selbst aus der Depression zu befreien und benötigen schnellstmöglich medizinische und psychologische Betreuung. Unbehandelt können Depressionen für den Betroffenen / die Betroffene und für andere lebensgefährlich werden.
Weltweit betrachtet ist die Depression in allen Altersgruppen auf dem Vormarsch. Signifikante Unterschiede existieren jedoch in Abhängigkeit zur beruflichen Tätigkeit. Das höchste Risiko an einer Depression zu erkranken trifft auf Personen zu, die im Gesundheitswesen, in der Pflege, in der Verwaltung, in der Erziehung oder in einer anderen personenbezogenen Dienstleistung tätig sind.
2. Symptome einer Depression

Eine Depression hat viele Gesichter und kann selten anhand eines einzelnen Symptoms identifiziert werden. Nachfolgende Auflistung soll Ihnen einen Überblick darüber geben, wie sich eine Depression äußern kann.
2.1 Typische Symptome einer Depression bezogen auf die Stimmungslage

- Gedrückte, depressive Stimmung
- Niedergeschlagenheit
- Freudlosigkeit
- Kein Empfinden von Lust
- Erniedrigtes Selbstwertgefühl
- Antriebsmangel
- Schnell Ermüdung
- Gehemmter Antrieb: Tätigkeiten wie Zähneputzen, Duschen, Anziehen können nicht verrichtet werden
- Häufiges Grübeln
2.2 Typische Symptome einer Depression bezogen auf die Gefühlswelt

- Gefühl von Gefühlslosigkeit
- Gefühl von Hoffnungslosigkeit
- Gefühl von Minderwertigkeit
- Gefühl der Hilflosigkeit
- Gefühl einer anhaltenden inneren Leere
- Sich eingeengt fühlen
- Verringertes Einfühlvermögen
- Verlust der Fähigkeit Freude, Trauer oder andere Gefühle zu empfinden
- Verlust der Begeisterungsfähigkeit oder des Lachens
- Mangelnde Fähigkeit, emotional auf die Umwelt zu reagieren
- Schuldgefühle
2.3 Typische Symptome einer Depression bezogen auf das Leben, die Welt und die Zukunft

- Desinteresse am Leben
- Interessensverlust am Weltgeschehen, an der Politik, an lokalen Themen
- Negative und pessimistische Zukunftsperspektive
- Sorgenvoller und ängstlicher Blick in die Zukunft
- Leben wird als sinnloser Akt verstanden
- Suizidgedanken
2.4 Typische Symptome einer Depression bezogen auf die Lernfähigkeit und Leistungsfähigkeit

- Eingeschränkte Leistungsfähigkeit
- Reduzierte Verarbeitungsgeschwindigkeit, Denken ist verlangsamt
- Verminderte Konzentrationsfähigkeit (Vieles muss 3x oder 4x gelesen werden)
- Verminderte Aufmerksamkeit
- Erinnerungslücken
- Sprechen langsamer und monotoner
2.5 Typische Symptome einer Depression bezogen auf den Körper

- Frühmorgendliches Erwachen
- Schlafstörungen
- Innere Unruhe
- Verminderte Appetit
- Appetitlosigkeit
- Gewichtsabnahme, Gewichtszunahme
- Sexuelle Interesse vermindert oder erloschen
- Schmerzen
- Druckgefühl auf der Brust
- Höhere Infektionsanfälligkeit
2.6 Typische Symptome einer Depression bezogen auf den Umgang mit anderen

- Sozialer Rückzug
- Teilnahmelosigkeit in Gesprächen
- Verringerter Augenkontakt
- Schwierigkeiten das soziale Netzwerk aufrechtzuerhalten
- Übergeneralisierungen
- Über- oder Untertreibung
- Hohe Reizbarkeit
- Willkürliche Entschlüsse und Entscheidungen
2.7 Wann spricht man von einer Depression?

In erster Linie gilt: Je mehr der hier aufgelisteten Symptome auf eine einzelne Person zutreffen, desto mehr muss von einer schweren Depression ausgegangen werden. Die Anzahl der auftretenden Symptome ist ein wichtiger Indikator.
Nachgelagert ist zu berücksichtigen, wie lange die Symptome bereits auftreten, was der Auslöser war und ob die derzeitige Reaktion noch angemessen ist. Wie das zu verstehen ist? All die beschriebenen Symptome können auf eine Person zutreffen, die vor wenigen Tagen einen Angehörigen oder einen engen Freund verloren hat. In diesem Fall ist vorrangig von einer tiefen Trauerphase auszugehen und die Depression nicht zu diagnostizieren.
3. Diagnose einer Depression mittels Fragebögen

Sie sind sich nicht sicher, ob Sie aktuell unter einer Depression leiden? Sie konnten sich noch nicht dazu durchringen, Ihren aktuellen seelischen und emotionalen Zustand durch einen Arzt / eine Ärztin oder Therapeuten / Therapeutin beurteilen zu lassen? Dann können Sie im hier und jetzt einen ersten groben Selbsttest durchführen. Wie? Anhand von Fragebögen, die speziell dazu entwickelt wurden, Depressionen und deren Schweregrad zu diagnostizieren. Wir haben Ihnen diese Fragebögen nachstehend verlinkt. Für ein wahrheitsgetreueres Ergebnis sollten Sie sich für die dort aufgeworfenen Fragen genug Zeit nehmen, gänzlich ehrlich zu sich selbst sein und sich nicht auf einen Fragebogen beschränken. Machen Sie einen Fragebogen am Vormittag, einen zweiten am Nachmittag und einen dritten am Abend. Vielleicht auch noch einen vierten vor dem zu Bett gehen. Abhängig davon, welche Tendenz Sie erkennen, sollten Sie einen Arzt / eine Ärztin aufsuchen. Die beste Anlaufstelle wäre in diesem Fall Ihr Hausarzt / Ihre Hausärztin. Bringen Sie die ausgefüllten Bögen mit und legen Sie sie Ihrem Hausarzt / Ihre Hausärztin vor. Er / sie wird Sie dann beraten.
4. Folgen einer Depression

Die Folgen einer Depression sind weitläufig bekannt. Arbeitsunfähigkeit. Jobverlust. Frühverrentung. Weitere Vereinsamung. Vollständiger Verlust des Freundeskreises. Körperliche Beeinträchtigungen durch den hohen Konsum von Genussmitteln, Alkohol und Drogen. Die allerschlimmste Folge? Suizid.
Depressionen sind rund für die Hälfte der jährlichen Selbsttötung in Deutschland verantwortlich.
5. Ursachen für eine Depression

Die tatsächlichen Ursachen für eine Depression sind vielzählig, höchst individuell und noch immer nicht ganz entschlüsselt. Auch wir werden hier nicht weiter darauf eingehen können. Weshalb? Nun, wer dem aktuellen wissenschaftlichen Diskurs über Depressionen folgen möchte, der muss in der Lage sein sehr tief in die Neurowissenschaft, Physiologie, Psychologie, Medizin, Biologie, Informatik und Mathematik einzusteigen. Einer Anforderung, welcher wir einfach nicht nachkommen können.
Stattdessen möchten wir uns in diesem Kapitel jenen Faktoren widmen, welche die Entstehung einer Depression begünstigen. Nachfolgend finden Sie dazu eine stichpunktartige Auflistung.
- Trübe, kalte und dunkle Tagen ohne viel Sonnenlicht wirken sich negativ auf die Gemütslage aus. Wer aufgrund seines Wohnorts oder regelmäßigen Nachtschichten viel Zeit im Dunkeln verbringt, ist anfälliger für Depressionen.
- Langanhaltende Entzündungen im Körper, wie sie bei Autoimmunerkrankungen vorkommen, aber auch schwere Virus-Infekte wirken sich negativ auf die innere Mitte aus und begünstigen eine Depression.
- Harte Drogen setzen vielzählige Prozesse in Gang. Wie genau, welche Drogen im Körper wirken ist immer noch nicht zu 100% geklärt. Fakt ist jedoch: Ein einmaliger Konsum kann bereits ausreichen, um eine Persönlichkeitsverschiebung ausgelöst zu haben oder verändert auf die Umgebung zu reagieren. In beiden Fällen kann dies eine Depressionen begünstigen.
- Veränderungen im Hormonhaus können immer als Brandbeschleuniger für eine Depression wirken. Wodurch der Hormonhaushalt gestört werden kann? Durch die Pille zur Verhütung, durch die Schwangerschaft als solches, durch eine Schilddrüsenunter- oder Überfunktion, durch chronischen Stress, durch hohe Zufuhr von Koffein, durch einen gestörten Schlaf-Wach-Rhythmus, durch Testosteronpräparate wie sie häufig in der Bodybuilder-Szene eingesetzt wird aber auch Medikamente, die zur Linderung von schweren Krankheiten eingesetzt werden.
- Angststörungen, die nicht erkannt und behandelt werden, können die Anfälligkeit für eine Depression erhöhen.
- Je größer und intensiver die negativen Lebenserfahrungen sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass sich eine Depression entwickeln kann.
- Bücher, Filme, Autoritäten, Blogs oder Gruppen können zu einer Verzerrung der Realität beitragen. Wer aufgrund dieser Beeinflussung meint eine „höhere“ Wahrheit erkannt zu haben, findet immer weniger Zugang zum Alltag, kann eine Persönlichkeitsstörung entwickeln und dadurch in eine Depression rutschen.
- Das Abrutschen in eine Depression wird auch dann begünstigt, wenn die Person eine sehr pessimistische Sichtweise auf sich selbst, die Welt, die Menschen und die Zukunft hat.
- Kinder die sehr isoliert und zurückgezogen aufgewachsen sind, könne sich im zwischenmenschlichen Umgang sehr schwertun, sich von der Menschheit abgekapselt fühlen und anfälliger für eine Depression sein.
- Stressfaktoren wie ein erlebtes Ungleichgewicht zwischen Geben und Nehmen, Krieg, Armut, Mobbing, direkte oder indirekte Ausgrenzung, Unfälle und körperliche Beeinträchtigungen wirken sich immer begünstigend auf eine Depression aus.
- Je kleiner das eigene unterstützende soziale Umfeld ist, desto größer ist die Gefahr an einer Depression zu erkranken.
- Menschen, die sich sehr engagieren, einsetzen und verausgaben ohne entsprechend gewürdigt zu werden, entwickeln das Gefühl Ausgenutzt zu werden und werden häufiger depressiv.
6. Depression nach Trennung überwinden: 11 Strategien zur Trennungsbewältigung

Die öffentlich publizierten und hochgradig empfohlenen Tipps, Tricks, Strategien und Ratschläge um Depressionen nach einer Trennung zu überstehen? Wir haben sie gesichtet, zusammengetragen und nachstehend aufgelistet. Die traurige Wahrheit ist: Vielmehr, als das was wir hier gleich darstellen, werden Sie zu diesem Thema, also der Trennungsbewältigung leider gar nicht finden.
Unsere größte Kritik an diesen vielen Tipps, Tricks, Strategien und Ratschlägen? Sie alle bleiben zu oberflächlich. Sie alle sind mehr ein Lippenbekenntnis. Spiegeln eher allgemeines und bereits bestehendes Wissen wieder. Echte Hilfe muss anders aussehen. Es ist wenig hilfreich Ziele zu skizzieren, ohne den Weg dorthin zu erläutern. Es gleicht jener Art von Hilfe, einem Nichtschwimmer, der von Board gefallen ist, zuzurufen, dass er nicht ertrinken soll. „Halt den Kopf über Wasser“, „Fang an zu schwimmen.“ Natürlich sind diese Ratschläge richtig und (überlebens-) wichtig, aber wir sollten davon ausgehen, dass sich der Nichtschwimmer eine andere Art von Hilfe erhofft. Auf die Idee, den Kopf über Wasser zu halten, wird er vermutlich schon selbst gekommen sein.
6.1 Sein Herz seinen Freunden ausschütten

Ein Ratschlag, welchen Sie überall wiederfinden? Er lautet: „Sprich mit anderen.“, „Teile dich Menschen mit, denen du vertraust“.
Unsere Bewertung:
Natürlich ist es richtig, mit seinen Freunden oder Angehörigen über den Trennungsschmerz und seine Gefühle zu sprechen. Wer anderen seinen Kummer, seine Trauer, seinen Schmerz und seine Wut mitteilt, kann sich von diesen negativen Gefühlen ein Stück weit befreien und empfindet Erleichterung. Dieser erlösende Effekt tritt immer auf, wenn man sich zur Wahrheit, seinen Gefühlen und seinen Taten bekennt. Er ist der treibende Grund, weshalb Menschen für begangene Straftaten Geständnisse ablegen oder zum Beichten in die Kirche gehen. Man will sich selbst befreien und Erlösung finden. Ebenso ist es wissenschaftlich erwiesen, dass es äußert gesundheitsschädlich ist, negative Gefühle zu unterdrücken oder eine Maskerade um sich herum aufzubauen. Wer versucht sich für etwas auszugeben, was er im Inneren nicht ist, wird an diesem Versuch über kurz oder lang immer scheitern. Und: Es ist mittlerweile offenkundig, dass sich Menschen besser fühlen, sobald sie Mitgefühl, Verständnis und Anteilnahme widerfahren.
Unser Urteil:
Inhaltlich gesehen ist dieser Ratschlag gewiss dazu geeignet den Trennungsschmerz zu lindern. Für Betroffene stellt dieser Ratschlag jedoch keinen echten Mehrwert mehr dar. Wer an Depressionen nach einer Trennung leidet, hat sich schon längst an seine Freunde und Angehörige gewendet, sich mitgeteilt und sein Herz ausgeschüttet. Nicht nur einmal, sondern bereits mehrmals bei verschiedenen Personen. Tagelang. Nächtelang. Fragen Sie sich selbst: Geht es Ihnen mit diesem Ratschlag jetzt besser? Fühlen Sie sich in der Lage Ihre Depression zu bewältigen?
6.2 Balance finden zwischen Trauern und Alltag

Ein weiterer Ratschlag, welcher sehr oft an Zurückgelassene adressiert wird? „Du darfst und sollst trauern und weinen, aber das Leben geht weiter. Du musst darüber hinwegkommen und wieder Arbeiten gehen.“
Unsere Bewertung:
Zum einen wird hier die notwendige Trauerarbeit angesprochen und dazu angeregt sich bewusst mit der Trennung auseinanderzusetzen. Zum anderen wird darauf hingewiesen, den täglichen Verpflichtungen und Aufgaben nachzukommen. Oftmals wird in diesem Zusammenhang auch das Ziel skizziert, eine Balance zwischen der Trauer und dem Alltag zu finden. Im einfachsten Fall sollen bestimmte Zeiträume eingeplant werden, in denen man trauert, weint, jammert und leidet. Für den restlichen Tag, soll man versuchen normal weiterzuleben. Grundsätzlich sind diese Ansätze alle richtig und auch wichtig. Man muss trauern. Man muss aber auch weiterhin am Leben teilnehmen. Ebenfalls richtig ist: Depressionen nach einer Trennung lassen sich mit einem durchstrukturierten Tagesablauf viel besser bewältigen, als wenn man ganztägig nur auf der Couch oder im Bett verweilt. Wer seinen Alltag vorplant und die definierten Aufgaben durchstrukturiert abarbeitet, ist gedanklich häufiger abgelenkt, hat weniger Zeit zu grübeln und kommt schneller aus der Abwärtsspirale der Depression heraus. Gefährlich wird es nur dann, wenn sich Betroffene zu viel vornehmen und sich nach einer Trennung in die Arbeit stürzen oder mehrere private Projekte gleichzeitig angehen wollen. Ebenfalls riskant ist ein mögliches Abdriften in eine zu intensive Trauerarbeit. Setzen sich Betroffene mit Ihren Verlustgefühlen auseinander, tendieren sie sehr schnell dazu, sich selbst die Schuld an der Trennung zu geben. Das Problem? Verlustgefühle und Schuldgefühle sind eine höchst toxische und gesundheitsgefährdende Gefühlsmischung, die es unter allen Umständen zu vermeiden gilt. Wer sich hier hineinmanövriert, rutscht noch tiefer in die bestehende Depression.
Unser Urteil:
Inhaltlich ist der Ratschlag richtig. Ob der Inhalt aber einen echten Mehrwert für den Betroffenen darstellt? Wir bezweifeln es. Jede Person, die eine Trennung durchmacht, ist sich darüber bewusst, dass es besser wäre wieder zum Arbeiten zu gehen, anstatt sich die vierte Woche in Folge krankschreiben zu lassen um Weiterhin im Bett zu liegen und zu trauern.
Einen Hinweis möchten wir Ihnen aber hier noch geben:
Leben Sie nicht in dem Irrtum, dass es Ihnen jeden Tag ganz automatisch ein Stückchen besser gehen wird und Sie einfach noch ein wenig länger abwarten müssen, bis Sie wieder zur alten Form gefunden haben. So können Sie der Depression nicht entkommen. Der einzige Weg besteht daran, auf die richtige Weise an sich selbst zu arbeiten. Auf die Art und Weise, wie wir es Ihnen unter Möglichkeit 1 (siehe Anfang unseres Beitrags) zeigen können.
6.3 Ablenkung durch Dinge, die Spaß machen

Ein Tipp der immer wieder an Zurückgelassene herangetragen wird, ist der des Ablenkens. „Such dir etwas, was dir Spaß macht.“, „Probiere doch mal ein neues Hobby aus.“
Unsere Bewertung:
Die Idee, sich abzulenken und damit auf andere Gedanken zu kommen ist zwar grundsätzlich gut und löblich, aber für eine Person, die intensiv unter Verlust-, Trennungs- und Schuldgefühle leidet einfach nicht umsetzbar. Wir gehen bei diesem Ansatz soweit mit, dass es unter normalen Lebensumständen und mit ein wenig Übung sowie den richtigen Techniken, ziemlich schnell möglich ist, sich mittels Ablenkung von negativen Gefühlen zu befreien. Im Falle einer bereits bestehenden Depression darf man den Betroffenen diesbezüglich aber keine Hoffnung machen. Weshalb? Nun, Betroffene nehmen ihre negativen Gefühle überall mit hin. Schlimmer noch: Die negativen Gefühle werden von vielen Betroffene bewusst als Ausrede vorgetragen, keinen Spaß empfinden zu DÜRFEN. Lesen Sie den letzten Satz nochmal in Ruhe durch. Ein inneres sehr häufiges Gespräch depressiver Menschen ist leider Folgendes: „Ich darf keinen Spaß empfinden, weil ich unter einem Verlust leide, für den ich selbst verantwortlich bin. Ich muss mich dafür bestrafen. Ich muss leiden.“ Gleichzeitig wäre das Pausieren der negativen Gefühle ein Signal an das eigene Umfeld, auf dem Weg der Besserung zu sein. Das hätte zur Folge, dass die enge Betreuung, die Anteilnahme, die Unterstützung seitens Freunde und Angehörigen abflachen würde. Ein Szenario mit welchem sich depressive Menschen nicht anfreunden können. Weshalb? Menschen die depressiv erkrankt sind, fühlen sich ein Stück weit besser, wenn Freunde und Angehörige mitleiden, mitweinen und mitbeklagen. Dieser Anteilnahme darf aus der Wahrnehmung des Betroffenen nicht unterbrochen werden.
Unser Urteil:
Die Chance, dass Menschen aus einer kurzzeitigen Ablenkung einer Depression entkommen können, ist äußert gering. Vielmehr erhöht es den Stress auf die Betroffenen. Wer mit Freunden und Angehörigen eine Wanderung unternimmt, hört bald Sätze wie „Jetzt lach doch auch mal.“, „Jetzt vergesse doch mal deine Ex“, „Wir haben uns so viel Mühe gegeben, dir einen schönen Tag zu bescheren und so dankst du es uns.“ Sie merken wie konfliktbehaftet Aktivitäten werden können, wenn einer der Gruppe in seiner ganz eigenen depressiven Welt lebt.
6.4 Körperliche Aktivitäten

„Mach doch ein wenig Sport.“, „Geh doch ein bisschen Joggen.“, „Willst du nicht mal ins Fitnessstudio mitkommen?“, „Fahr mit dem Fahrrad zur Arbeit, das tut dir gut.“ Die Empfehlungen zur sportlichen Betätigung stehen ganz oben auf der Liste der gut gemeinten Ratschläge.
Unsere Bewertung:
Grundsätzlich ist fast jede körperliche Aktivität gesund und förderlich für das allgemeine Wohlbefinden. Wer nicht sofort an seine Belastungsgrenzen geht und sich 40 bis 50 Pulsschläge unterhalb seiner maximalen Herzfrequenz bewegt, tut definitiv etwas Gutes für seine Gesundheit und seinen Geist. Die maximale Herzfrequenz berechnet sich übrigens folgendermaßen: 220 – Alter. Die maximale Herzfrequenz eines 30-Jährigen ist also 190Hz. By the way: Bei 60% – 70% der maximalen Herzfrequenz liegt die optimale Fettverbrennung. Beim 30-Jährigen wären das: 114Hz – 133Hz. Und ja, alles was Sie über Sport gehört haben ist wahr. Ausdauersport baut Stress ab, senkt den Blutzuckerspiegel, kann Autoimmunerkrankungen lindern, wirkt aktivierend auf das Lymphsystem, verbessert die Sauerstoffsättigung, wirkt befreiend für die Seele, usw. Mit Sport den Depressionen nach einer Trennung davonlaufen? Vollständig wird es nicht funktionieren, aber Sie können sich damit einen sehr guten Vorsprung verschaffen. Die Depression ist kein Marathonläufer und wenn Sie sich über ein paar Monate konsequent an einen Trainingsplan halten, wird der Depression die Puste und die Lust ausgehen, Sie zu verfolgen.
Das Problem an Sport?
Sport ist vorwiegend nur dann einfach, wenn er Spaß macht und man ein übergeordnetes Ziel verfolgt. Der Grund weshalb viele in das Fitnessstudio gehen? Verbesserung der eigenen Optik. Man will attraktiver, begehrenswerter und wichtiger werden. Weshalb sich viele zum Joggen quälen? Ziel ist der Halbmarathon mit den Arbeitskollegen. Die restlichen Gründe für Sport? Medaillen, Siege, Trophäen, Pokale, Ansehen, Rekorde, Preisgeld. Wie viele Menschen wirklich ausschließlich für die eigene Gesundheit und das eigene Wohlbefinden trainieren? Diese Personen können Sie in jedem Fitnessstudio an einer Hand abzählen. Wie schnell Sie die Lust am abendlichen Joggen oder beim Bankdrücken im Fitnessstudio verlieren können? Sehr schnell. Mit dieser Reaktion müssen Sie rechnen und dürfen dann nicht zu hart über sich urteilen.
Unser Urteil:
Sport ist gut, immer zu empfehlen und ein geeignetes Instrument um Depressionen davonzulaufen. Wer jedoch nicht lang genug durchhält und keinen Spaß in der Bewegung selbst findet, wird von der Depression sehr schnell wieder eingeholt, festgehalten und auf den Boden gedrückt.
6.5 Geistige Aktivitäten

Ein weiterer Ratschlag, der sehr oft ausgesprochen wird, zielt darauf ab sich geistig mehr zu beschäftigen und sich selbst mehr zu fördern. Die Tipps sind vielseitig: „Mach doch jeden Tag ein Rätsel, zum Beispiel Sodoku.“, „Du könntest eine neue Sprache lernen.“, „Wolltest du nicht mal Schach ausprobieren?“, „Frag doch in der Firma nach einer Fortbildung.“, „Du könntest ein Instrument erlernen, fang doch mit Klavier an.“
Unsere Bewertung:
Es ist erwiesen, dass eine Depression verringert werden kann, wenn das Gehirn mit genügend neuen Informationen und Reizen geflutet wird. Im Prinzip ist das recht schnell an einem Beispiel erklärt: Wer nachts von dem Geräusch einer eingeschlagenen Scheibe oder dem Piepsen des Rauchmelders geweckt wird, ist schlagartig hellwach und hat seine Depression vollständig vergessen. Das Gehirn arbeitet in solchen Situationen auf absoluter Höchstleistung und konzentriert sich maximal auf die Wahrnehmung der tatsächlichen Welt, der tatsächlichen Gefahren. Keine einzige Synapse wird übriggelassen, um über die verflossene Liebe oder die schönen Erinnerungen nachzudenken. Der depressive Mensch ist für diese wenigen Sekunden oder Minuten geheilt. Ist der erste Schreck jedoch vorbei oder stellt sich heraus, dass es sich um einen Fehlalarm des Rauchmelders gehandelt hat, ist wieder genug Rechenleistung übrig, um über das eigene Leid und die eigene Trauer nachzudenken. Der Mensch fällt zurück in seine depressive Stimmung.
Unser Urteil:
Das Gehirn dauerhaft so intensiv mit neuen Informationen und Reizen zu fluten, dass kein Speicherplatz mehr ausreicht, um über die vergangene Liebe nachzudenken ist ein schwieriges Unterfangen. Die Leistungsfähigkeit des menschlichen Gehirns ist riesig und die oben genannten Beispiele lassen genug Kapazitäten für das Grübeln über negative Gedanken übrig. Wenn Sie diesen Weg wirklich probieren möchten, dann sollten Sie sich die Aktivtäten mit der höchsten Reizüberflutung aussuchen. Was das sein kann? Festivals, große Partys, Freizeitparks bieten meist mehr Reize, als wir verarbeiten können. Hier könnten Sie Glück haben. Aber auch nur dann, wenn Sie nicht jede 10 Minuten auf Ihr Handy schauen und sich in die Vergangenheit zurückdenken.
6.6 Selbstwertgefühl aufbauen

Eine Aussage, mit welcher depressive Menschen häufig in Ratgebern konfrontiert werden? Es ist die schlichte Bitte, das eigene Selbstwertgefühl wieder aufzubauen: „Du gibst dir selbst zu wenig wert, bau dein Selbstwert wieder auf.“, „Der Glaube an sich selbst ist wichtig, denk mal darüber nach.“
Unsere Bewertung:
Natürlich ist der hier skizzierte Zusammenhang zwischen „sich hängen lassen“ vs. „von sich überzeugt sein“ richtig. Je stärker man von sich selbst als Mensch überzeugt und zufriedener ist, desto geringer ist die Gefahr an einer ernsthaften Depression zu erkranken. Umgekehrt gilt: Je kritischer, ablehnender, reflektierter und zweifelnder man mit sich selbst umgeht, desto einfacher rutscht man nach Trennungen in eine Depression ab. Die Idee als solches ist also gut und empfehlenswert, das Problem ist leider: Kein einziger Ratgeber beantwortet, die Frage nach dem WIE. Wie genau soll man es als depressiver Mensch schaffen, das eigene Selbstwertgefühl wieder aufzubauen? Was genau ist dafür zu tun? Antworten darauf findet man keine und wenn es welche gibt, dann bleiben diese äußert oberflächlich. Hier ein paar Beispiele: „Orientiere dich neu“, „Unternimm etwas.“, „etabliere neue Gewohnheiten“, „hab persönliche Ziele vor Augen“, „frag dich einfach, was du jetzt am meisten benötigst“
Unser Urteil:
Inhaltlich ist der Ratschlag korrekt. Es fehlt jedoch an echter Hilfe, wie dieses Vorhaben im Alltag umgesetzt werden muss. Betroffene werden mit diesem Ziel allein zurückgelassen. Ein Mehrwert ist das keiner. Im Gegenteil, das Frustlevel kann sich durch solche eine oberflächliche Hilfe noch verstärken, der Mensch noch tiefer in die Depression rutschen.
6.7 Soziale Kontakte aufrechterhalten

„Du darfst dich nicht dauerhaft zurückziehen.“, „Du darfst dich jetzt nicht in die eigenen vier Wände verkriechen.“, „Du musst die Kontakte pflegen, die dir guttun.“, „Du musst deine sozialen Kontakte aufrechterhalten.“, „Verbring Zeit mit deinen Freunden.“ Derartige Ratschläge? Sie werden an jede depressive Person herangetragen.
Unsere Bewertung:
Die soziale Vereinsamung stellt nicht nur für ältere Menschen, sondern auch für jüngere Generationen ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko dar. Menschen sind nicht mehr oder waren noch nie dafür geschaffen längerfristig allein zu sein. Das ist keine Nebensächlichkeit, die man unter den Tisch kehren darf. Selbst die westliche Gesetzgebung sieht in der, früher häufig angewendeten, Isolationshaft, mittlerweile eine unzulässige Foltermethode und hat diesbezüglich ein Verbot ausgesprochen. Wer sich also aus körperlichen, gesundheitlichen, seelischen oder emotionalen Gründen, aber auch aus beruflicher oder hobbytechnischer Motivation über längere Zeit in die eigenen vier Wände zurückzieht und es nicht schafft seine sozialen Kontakte aufrechtzuerhalten, derjenige ist auf dem besten Weg in eine Depression. Das gilt für alle Menschen gleichermaßen und ist ganz unabhängig davon zu betrachten, wie erfolgreich, selbstbewusst oder psychisch stabil die betroffene Person davor war. Isolation wird über kurz oder lang auch den glücklichsten und reichsten Menschen in eine Depression stürzen. Man könnte es auf den folgenden gemeinsamen Nenner bringen: Irgendwann bricht jeder aufgrund zu wenig Kontakt zu anderen Menschen zusammen.
Unser Urteil:
Die Empfehlung die sozialen Kontakte aufrechtzuerhalten ist natürlich richtig und auch tatsächlich überlebenswichtig. Ein gut funktionierendes soziales Netzwerk aus engen Freunden und Angehörigen kann Menschen, die an einer Depression nach einer Trennung leiden, aus dieser Depression ein Stück weit herausholen und wieder auf Kurs bringen. Ob man die Verantwortung über die soziale Einbindung, aber der depressiven Person überlassen sollte, mögen wir an dieser Stelle bezweifeln. Wir empfinden es als höchst riskant, depressive Menschen sich selbst zu überlassen. Unser Meinung nach müssen gerade die engen Freunde und die Angehörigen die Verantwortung über die Aufrechterhaltung des sozialen Kontakts übernehmen. Sich entgegen allen Abriegelungen und Absagen immer wieder melden und Vorschläge unterbreiten. Es ist einleuchtend, dass dies keine einfache Aufgabe darstellt. Wer seinen depressiven Freund wieder zur alten Größe verhelfen möchte, darf nicht verurteilen und anklagen, sondern muss sehr viel Geduld, Akzeptanz, Ausdauer und Ruhe mitbringen.
6.8 Gesunde Ernährung

„Du darfst dich nicht gehen lassen.“, „Du musst aufhören so viel Bier zu trinken.“, „Früher hast du nie Fast Food gegessen, jetzt isst du es täglich.“, „Du solltest mal wieder mehr Gemüse und Obst essen.“, „Trinkst du auch genug?“ Wer an einer Depression leidet, bekommt das Gefühl nur noch von Ernährungs- und Gesundheitsexperten umgeben zu sein. Die Botschaften, die an einen herangetragen werden, beinhalten jedoch kein neues Wissen, sondern sind eher als Mahnungen und Appelle zu verstehen.
Unsere Bewertung:
Mit einer gesunden Ernährung können Sie einer Depression nicht entkommen. Sie können lediglich die typischen Langzeitfolgen einer Depression verhindern. Die Theorie dahinter ist schnell erklärt. Wer leidet und seelischen Schmerz empfindet, greift in zunehmender Geschwindigkeit zu Süßigkeiten, Fast Food, Alkohol, Zigaretten und Kaffee. Da es sich bei diesen fünf Kategorien vorrangig um Genussmittel und weniger um Lebensmittel handelt, ist auch deren Wirkung auf den menschlichen Körper eine andere. Genussmittel ernähren den Körper nicht, sondern belasten ihn: Fettleber, Diabetes, verstopfte Arterien, Bluthochdruck, Fettleibigkeit, verminderte Sauerstoffaufnahme, Entzündungen der Organe. Die Liste der der Erkrankungen aufgrund Genussmittel ist lang.
Unser Urteil:
Gesunde Ernährung ist immer wichtiger und darf auch in größter seelischer Not nicht vernachlässigt werden. Obst und Gemüse reichen aber nicht aus, um die Depression nach einer Trennung erfolgreich zu bewältigen.
6.9 Ex vergessen

Ein häufiger Rat an Menschen, die nach einer Trennung an einer Depression leiden? „Du musst dein:e Ex vergessen.“, „Du darfst dein:e Ex Mann / Frau nicht auf einen Thron heben.“, „Du solltest deine persönliche Einstellung zu deiner Ex Freundin / deinem Ex Freund überdenken.“, „Du musst den Kontakt zu deiner / deinem Ex einstellen.“, „Du solltest alle Erinnerungen an deine alte Beziehung vergessen“.
Unsere Bewertung:
Die Theorie hinter diesem Ratschlag ist ziemlich einfach: Was aus den Augen ist, ist auch aus dem Sinn. Das erste Problem: Diese Theorie gilt nur für alltägliche Ärgernisse, wie zum Beispiel die rote Ampel. Sobald Sie weiterfahren dürfen, verschwenden Sie keinen Gedanken mehr an dieses willkürlich auftauchende und aggressive Lichtsignal. Das zweite Problem: Denken Sie mal nicht an ein kühles, frischgezapftes Bier mit herrlicher Schaumkrone. Hat es funktioniert? Eher mäßig. Das Gleiche passiert, wenn wir Zurückgelassenen empfehlen, sie sollen doch mal weniger an ihre:n Ex Freund:in, Ex Partner:in oder Ex Frau / Mann denken. Das menschliche Gehirn reagiert auf einzelne Wörter auf die Art und Weise, wie sie in uns über Jahre hinweg abgespeichert und geformt wurden. Ein Beispiel: Unser Gehirn macht wenig Unterschiede zwischen „Du bist nicht schuldig.“ und „Du bist schuldig.“ Die Wörter „Schuld“ und „schuldig“ werden also immer mit negativen Gefühlen verbunden sein, ganz egal wie Sie diese Wörter in einen Satz einbauen. Um positive Gefühle auszulösen sollten Sie in diesem Fall besser von: „Du bist freigesprochen.“ verwenden.
Unser Urteil:
Dem Auslöser der Depression den Stecker ziehen zu wollen, ist eine gute Idee. Der Ansatz würde auch funktionieren, wenn die Menschen den tatsächlichen Auslöser finden würden. Wie das gemeint ist? Auslöser der Depression nach einer Trennung ist nicht die Trennung, sondern die Art wie wir über uns selbst und unsere Zukunft denken. Der Fehler liegt also darin begraben, dass man sein ganzes Sein, seine ganze Existenz, seine ganze Bedeutung, sein ganzes Leben an die Zuneigung einer einzelnen Person geknüpft hat. Wobei wir wieder bei der eingangserwähnten Suchtthematik wären. Vielleicht sollten Sie sich jetzt mal anschauen, wie wir Ihnen helfen können. Was darf eine harmonische und glückliche Partnerschaft kosten?
6.10 Verständnis über Depression aufbauen

Ein seltener aber tatsächlich sehr wichtiger Ratschlag besteht darin, sich bewusst mit dem Thema Depressionen auseinanderzusetzen. Das Verständnis über Entstehungsgründe, Wirkmechanismen und Zusammenhänge gehört mitunter zu den wichtigsten Faktoren, um jede Art von Erkrankung zielgerichtet und wirkungsvoll entgegenzutreten. Denken Sie mal in Ruhe darüber nach: Wie wollen Sie etwas bekämpfen, über was Sie im Prinzip gar nichts wissen, außer die Tatsache, dass dieses etwas Ihnen nicht guttut? Sie können nichts bekämpfen, was Sie nicht verstehen. Verständnis ist der Schlüssel zu fast allem im Leben. Selbst ein Blinder kann mit genug Verständnis über Angelruten, Köder, Wurftechniken und Fischen erfolgreich Angeln gehen. Um eine Dissertation zu schreiben, würde ein hervorragendes Wissen über wissenschaftliches Arbeiten ausreichen. Der Rest wäre Fleißarbeit. Für die Depression gilt das gleiche. Je mehr Sie darüber lernen und verstehen, desto einfacher wird es für Sie sein sich selbst zu helfen. Ob es schwierig ist, sich über das Thema Depressionen zu informieren? Nein, definitiv nicht. Alles was Sie wissen müssen, finden Sie frei zugänglich im Internet. Wir haben Ihnen hier ein paar Links aufgelistet, die einen sehr guten Einstieg für Sie darstellen sollten.
- Deutsche Depressionshilfe
- Neurologen und Psychiater im Netz. Das Informationsportal zur psychischen Gesundheit und Nervenerkrankungen.
- Gesundheitsinformationen
Unser Urteil:
Warten Sie bitte nicht auf einen Termin beim Psychologen / bei der Psychologin und hoffen Sie auch nicht, dass es Ihnen bald automatisch wieder besser gehen wird. Werden Sie selbst aktiv. Beschäftigen Sie sich mit dem Thema Depression.
6.11 Professionelle Hilfe suchen

Ein Ratschlag der immer kommt, ist der Hinweis auf die Inanspruchnahme von professioneller und ärztlicher Hilfe. „Du musst zum Arzt gehen, so geht es nicht mehr weiter.“, „Du brauchst wirklich richtige Hilfe, allein schaffst du es nicht mehr aus diesem Loch heraus.“
Unsere Bewertung:
Nehmen Sie diese Hinweise ernst. Ihre engen Freunde und Angehörigen kennen Sie am besten und erkennen, wenn wirklich die Zeit gekommen ist, um dementsprechend zu handeln. Verlassen Sie sich nicht auf Ihre eigene subjektive Bewertung zu Ihrem Zustand. Vertrauen Sie darauf, dass der angesprochene Personenkreis nur das Beste für Sie will.
Was man sich unter professioneller und ärztlicher Hilfe vorstellen kann?
Absolut nichts Dramatisches. Zum einen haben Sie hier einen ausgebildeten Arzt / eine ausgebildete Ärztin der / die Ihnen zuhört und Sie auch immer verstehen wird. Zum anderen haben Sie über diesen Arzt / diese Ärztin einen Zugang zu Medikamenten, welche auf eine höchst spezialisierte Weise in der Lage sind, die ständige Verstärkung und Intensivierung von negativen Gefühlen zu unterbrechen. Mit was man diesen Vorgang am besten vergleichen könnte? Vielleicht so: Stellen Sie sich einen Topf mit Wasser auf einem Herd vor. Das Wasser symbolisiert Ihre negativen Gedanken. Solange Ihre negativen Gedanken auf Raumtemperatur bleiben, besteht kein Grund zu Sorge. Alles ist in Ordnung. In dem Abdriften in eine Depression kam es leider dazu, dass Sie den Herdschalter auf eine immer höhere Stufe gedreht haben. Sie haben solang weitergedreht, bis er auf der allerhöchsten Stufe eingerastet ist. Was hier passiert? Die ganze Energie Ihres Körpers konzentriert sich nun auf die Aufgabe, das Wasser zum Kochen zu bringen und damit Ihre Zielvorgabe nachzukommen. Wie das endet? Nun, kochendes Wasser bzw. überkochende Gefühle können lebensgefährlich werden. Die Medikamente, die es für Depressionen gibt, unterbrechen Ihre Zielvorgabe und drehen den Schalter wieder auf normal zurück. Wieso dieses Verständnis wichtig ist? Es existiert leider eine weit verbreitete Meinung, dass Antidepressiva die Macht hat Erinnerungen auszulöschen. Das ist leider gänzlich falsch und ein riesiges Problem. Viele depressive Menschen wollen sich nicht medikamentös behandeln lassen, weil sie Angst davor haben die Erinnerungen an den geliebten Partner, an die Beziehung an die schönen Zeiten zu verlieren. Das stimmt eben nicht. Kein Medikament kann Erinnerungen auslöschen. Dazu wären chirurgische Eingriffe notwendig. Lassen Sie sich also helfen den Herdschalter wieder zurückzustellen. Ihre negativen Gefühle haben Sie dann immer noch, nur befinden sich diese auf einem Temperaturniveau bei dem Sie sich nicht mehr die Finger verbrennen können, wenn Sie diese anfassen.
7. Medizinische Standardbehandlung

Die medizinische Standardbehandlung für das Krankheitsbild Depression ist, wie bereits unter Abschnitt 6.11 beschrieben, eine Kombination aus therapeutischer und medikamentöser Betreuung. Als erste Anlaufstelle dient der eigene Hausarzt oder eine der vielen kostenlosen Beratungsstellen. Welche davon am schnellsten für Sie erreichbar ist, finden Sie über eine kleine Recherche im Netz heraus. Sollten Sie Ihren Hausarzt aufsuchen, wird dieser versuchen den Grad der Depression zu diagnostizieren. Bei mittelgradig- bis schweren Depressionen wird er Sie an einen Therapeuten oder einen Psychologen überweisen. Da die Wartezeiten für die Fachärzte und Therapeuten in diesem Fachgebiet recht lang sind, wird er zur Überbrückung ein etwas allgemeineres und breiter aufgestelltes Antidepressiva verschreiben. In vielen Fällen geht es den Betroffenen dann recht schnell besser und oftmals wird der Termin beim Psychologen sogar hinfällig. Geht es dem Betroffenen bis zum Facharzttermin dagegen nicht wesentlich besser, ist das für den Facharzt ein wichtiger Indikator, um die weitere Therapie abzustimmen und auf ein anderes Präparat zu wechseln. So oder so: Als Betroffene:r können Sie mit dem Gang zum Hausarzt nur gewinnen. Geht es den Betroffenen nach 2 bis 3 Monaten absolut nicht besser, wird der zuständige Psychologe eine Behandlung eine Behandlung in einer psychosomatischen Klinik empfehlen. Was dort geschieht? Hier geht es vor allem um die Aufarbeitung von vergangenen Erlebnissen, ungelösten Konflikten und Traumata. Grundsätzlich sollten Sie vor diesem Prozess keinerlei Angst haben. Ganz besonders nicht als eine Person, deren Depression sich aufgrund einer Trennung entwickelt hat. Medizinisch und therapeutisch gesehen, ist das im Vergleich zu all den existierenden Depressionsarten, sehr schnell und einfach wieder in den Griff zu bekommen. Quälen Sie sich also nicht länger und nehmen Sie diese Hilfe an. Damit sind Sie recht schnell wieder auf den Beinen und auf normaler Betriebstemperatur. Nur Mut.
Welche Therapieverfahren es noch gibt? Eine ganze Menge. Mit welchen davon Sie in Berührung kommen werden? Mit den allerwenigsten. Wie gesagt, es gibt sehr viele andere Arten von Depressionen, die eine sehr spezifische und intensive Betreuung benötigen. Dennoch wollten wir Ihnen mal zwei Therapievorschläge aufzeigen, die der ein oder andere Psychologe doch mal vorschlägt:
- In düsteren und langen Wintern kann der Psychologe manchmal eine Lichttherapie vorschlagen. Professionelle Geräte können das Spektrum des Tageslicht 1:1 simulieren und wirken teilweise, wie ein kleiner Urlaub am Meer.
- Manchmal kann eine Wachtherapie zu einer schnellen und deutlichen Besserung führen. In dieser Therapie werden die Betroffenen ab 15Uhr die ganze Nacht bis zum Abend des nächsten Tages wachgehalten um einen euphorisierenden Effekt anzutriggern.
8. Unsere Kursinhalte
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